Der Mann meiner Frau

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Es ist erstaunlich, dass in den USA neben der gewöhnten Fülle von Großproduktionen immer wieder auch kleinbudgetierte und doch stimmige Filme hervorgebracht werden können. Bei diesem Film ist es einzig und allein der Stoff, also das Drehbuch, dass zum Gelingen des Films die Hauptvoraussetzung schuf.

Die Liebesgeschichte zu dritt ist glaubhaft und nicht durch ein kitschiges Happy-End überlagert. Der Film lebt von der Atmosphäre in einer Kleinstadt im amerikanischen Süden, der guten Zeichnung der dort miteinander „von der Wiege bis zur Bahre“ hautnah zusammenlebenden Menschen und wirkt nie verlogen-klischeehaft oder sentimental. Er zeigt aber auch die Sprachlosigkeit dieser Menschen, die sich eigentlich nie viel zu sagen haben. So ist es für Joey fast selbstverständlich, dass seine Frau Chris ihn in 12jähriger Ehe nur wenige Wochen pro Jahr zu sehen bekommt und meint, dass sie doch mit ihren Leben zufrieden sein müsste.

Weniger die Kamera, als die Sprache (manchmal geradezu kammerspielhaft) beherrscht die Szenerie. Dies bestätigt auch die literarische Qualität der Buchvorlage und die gute Interpretation vor allem durch Sissy Spacek und William Petersen.