Der Mann ist groß

Filmplakat: Der Mann ist groß

FBW-Pressetext

Der Mann ist groß. Viel größer als das Meer, vor dem er steht und in dem der Wal schläft. Der Mann verlor seine Träume und der Wal bewahrte sie auf. Aber die Welt drehte sich auf den Kopf und das Meer wurde zur Wüste. Der Wal mußte fortan im Himmel schlafen. Der Kurzanimationsfilm DER MANN IST GROSS der Künstlerin Samo handelt von einem ganz besonderen Gefühl. Es gibt Momente im Leben in denen sich alles ‚richtig’ anfühlt. Man ist eins mit sich und der Welt. Kinder kennen dieses Gefühl. Umso älter wir werden umso öfter vergessen wir diese Sorglosigkeit. Wir verlieren unsere Träume, wir verlieren die Fähigkeit zum Genießen des Moments. Beeindruckend die Kunstfertigkeit der Glasmalerei, beeindruckend auch das Ineinanderfließen der Bilder ineinander und der fast schon hypnotisch wirkende Rhythmus, zu dem auch die gekonnt gestaltete akustische Ebene beiträgt. Ein poetisches, sinnliches Filmkunstwerk, in das der Betrachter sich fallen lassen kann.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kurzfilm
Regie:Anna Bergmann
Drehbuch:Anna Bergmann
Musik:Lucia Martinez
Länge:9 Minuten
Produktion: Tiger Unterwegs Filmproduktion Thomas Bergmann
Förderer:KJDF

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der FBW-Hauptausschuss hat dem Film das Prädikat besonders wertvoll verliehen.

Der Mann ist groß, das Meer ist klein. Der Wal ist auch groß, aber doch nicht so wie der Mann. Deswegen passt der Wal ins Meer. Und der Mann nicht...So fängt die sehr assoziative, poetische Erzählung DER MANN IST GROSS an. Thematisiert wird der Verlust unserer Kindheitsträume.

Mit HELLO ANTENNA (2008), HOKUS POKUS (2009), WEISS KEIN WEISS (2010), AUGEN ZU (2012) und LITTLE PLASTIC FIGURE (2012) lagen in den vergangenen Jahren alle Arbeiten der Animationskünstlerin Anna Bergmann der FBW-Jury zur Begutachtung vor. Immerfort mit dem Ergebnis: Prädikat »Besonders wertvoll«.

Auch das neue Filmkunstwerk DER MANN IST GROSS entführt uns einfallsreich und fantasievoll aus der realen Welt. Anna Bergmann hat einen Sinn für die Schönheit der Wörter, Vergnügen am Duktus einer guten Geschichte und das Talent der besonderen künstlerischen Bildformgebung. Für diesen Film wählt sie die Technik »Paint of Glass«. Da die Farbe für jeden Frame teilweise abgetragen und neu aufgetragen wird, bleiben selbst in der Vorwärtsbewegung die Spuren des Ausgangspunktes ständig erhalten und sichtbar. In der augenblicklichen Ansicht entsteht so eine große Bandbreite an Deutungsoptionen, die noch lange im Kopf des Betrachters nachhallen.