Der Luchs in der Stadt

Filmplakat: Der Luchs in der Stadt

FBW-Pressetext

Mit neugierigen Augen erblickt ein Luchs das Lichterspiel der modernen Stadt. Er tigert ohne Umschweife darauf los und findet sich mit seinen vier Pfoten sogleich auf einem Abenteuerspielplatz der Möglichkeiten. Kurzweilig wie liebevoll entwirft Nina Bisiarina eine Fabel vom Kontrast zwischen Natur und Mensch, auf die Spitze getrieben durch schier abstruse Größenverhältnisse, denn der Luchs streift als Riese zwischen Hochhäusern umher, die wie Miniaturen wirken, zwängt sich unter Brücken hindurch und spielt mit parkenden Autos. Die wunderschön handgezeichneten Bilder lassen in das Spiel und den Erkundungsdrang des Luchs eintauchen, der schließlich zum medialen Schauereignis wird, als der Mensch den unüblichen Besucher bemerkt. Ein fantastischer Kurzfilmspaß für jeden Entdeckergeist.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kinderfilm; Kurzfilm
Regie:Nina Bisiarina
Drehbuch:Nina Bisiarina
Schnitt:Antoine Rodet
Musik:Nathanaël Bergèse
Länge:6 Minuten
Verleih:interfilm Berlin Short Film Sales & Distribution
Produktion: Studio Folimage, Nadasdy Film;

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Ein Luchs, die größte Wildkatze Europas, erkundet eine schlafende Stadt. Und groß ist er in der Tat! Größer als eine Brücke, groß genug, um ein Hochhaus als Kratzbaum zu nutzen und mit parkenden Autos wie mit Mäusen zu spielen. Natürlich richtet der Luchs jede Menge Chaos an, schließlich lebt er sonst im Schutz eines Birkenwaldes, die Technologien und Bauwerke einer Stadt sind ihm fremd. Und darin liegt die kindliche Erkundungslust: Eine Stadt in der Nacht, wenn sie nicht von Menschen in der Benutzung ist, wird zum Spielplatz. Was ist schon eine Ampel, wenn keine Autos mehr fahren?

Gezeichnet in einem fantasievollen und eigensinnigen Stil, getragen von einer klaren Farbdramaturgie, spielt der Kurzfilm DER LUCHS IN DER STADT mit der Erwartung der Zuschauer:innen. Trotz der Kürze gibt es auf der Hälfte eine überraschende Wendung, die den Sechsminüter klar im Heute verortet und eine zeitgenössische Ebene der Interpretation einbezieht: Wie erlebt man die Welt und ihre Wunder, wenn sie nur durch einen Screen betrachtet wird?

Am Ende besteht Hoffnung, denn ein Kind reagiert auf den Luchs so, wie hoffentlich auch das junge Publikum auf den Kurzfilm reagieren wird: mit Neugier und Freude.

Die FBW-Jury vergibt an den Kurzfilm DER LUCHS IN DER STADT das Prädikat BESONDERS WERTVOLL.