Der Junge im Karohemd

Filmplakat: Der Junge im Karohemd

FBW-Pressetext

Vera sieht ihn das erste Mal, als er einsam und verlassen auf dem Schulhof steht. Auf einmal war er da, ohne Vorwarnung. Und Vera ist verliebt. Sie will dem Jungen, der immer dasselbe Karohemd trägt, nahe sein. Doch sie traut sich nicht zu sprechen. Doch das muss sie. Denn vielleicht ist es irgendwann zu spät und der Junge im Karohemd verschwindet einfach wieder. In knapp sechs Minuten erzählt die Nachwuchsfilmemacherin Aleksandra Odic eine zärtlich berührende Geschichte einer großen Liebe – und das ohne Dialoge. Nur die Gedanken der Protagonistin führen die Zuschauer durch die Story, die Kamera, die die schwarz-weißen Bilder fast wie beiläufig einfängt, zeigt eine große Nähe zu Vera und macht so die Gefühle und Nöte einer jungen verliebten Frau auf berührende Weise nachvollziehbar. Ein bezaubernder Kurzfilm, der einen ganz eigenen Blick der Regisseurin verrät und so neugierig macht auf weitere Werke.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Coming-of-Age; Kurzfilm
Regie:Aleksandra Odić
Darsteller:Pola Skrzypczyk; Lorenz Willkomm; Emmi Lou Brettschneider; Luise Schmidt; Fee de Wolff
Drehbuch:Aleksandra Odić
Kamera:Katharina Wahl
Schnitt:Branka Pavlovic
Musik:Misha Cvijović
Länge:5 Minuten
Verleih:DFFB
Produktion: Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin GmbH (DFFB)
Förderer:dffb

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

In knappen fünf Minuten erzählt Aleksandra Odi? von einer Begegnung eines Mädchens mit einem Jungen: Sie sieht ihn zum ersten Mal auf dem Pausenhof, wo er ihr sofort auffällt. Doch irgendwie ist der Junge mit dem Karohemd unendlich weit weg von ihr, bis sie ihm dann unvermutet doch nahekommt. Zumindest näher, als sie sich das hätte träumen lassen.

Ganz zart, fast ohne Worte und in gediegenen, beinahe melancholisch anmutenden Schwarzweißaufnahmen erzählt DER JUNGE MIT DEM KAROHEMD von der Zeit der ersten heimlichen Verliebtheit, von Schwärmerei und Schüchternheit und jener ganz besonderen Magie, die von Begegnungen ausgeht.

Zum verträumten Tonfall des Films passt auch, dass der Film in Aufbau und Form an einen Tagebucheintrag erinnert und konsequent aus der Perspektive der Protagonistin gefilmt ist. Die Bilder sowie der Off-Text der Erzählerin harmonieren bestens miteinander und machen die Gefühlswelt einer Pubertierenden mehr als plausibel und nachvollziehbar.

Die Jury der FBW erteilte dem Film einstimmig das Prädikat „besonders wertvoll“