Der Einstein des Sex

Kinostart: 16.03.00
1999
Filmplakat: Der Einstein des Sex

Kurzbeschreibung

Lebensgeschichte des schwulen Arztes Magnus Hirschfeld
(1868-1935), der in Berlin das erste Institut für
Sexualwissenschaften gründete und weltweite Anerkennung fand.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Geschichtsfilm; Biopic
Regie:Rosa von Praunheim
Darsteller:Otto Sander; Ben Becker; Friedel von Wangenheim; Wolfgang Völz
Drehbuch:Valentin Passoni; Chris Kraus
Länge:102 Minuten
Kinostart:16.03.2000
Verleih:Ventura Film
Produktion: Praunheim, Rosa von, Filmproduktion, Berlin, Rosa von Praunheim Filmproduktion; HR; Arte; Argus Film Prodoktie; VPRO-Television;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Lebensgeschichte des Sexualforschers Dr. Magnus Hirschfeld
nähert sich der Filmemacher Rosa von Praunheim als
Spielfilmregisseur - und das Ergebnis ist bräver als ein so ein
braver Bewertungsausschuß es sich wünschen würde. Ohne viele
Widerhaken, seriös und bieder als ginge es um Doktor Semmelweiß,
den Retter der Mütter, entfaltet sich gemächlich und nie
unstatthaft der aufregende Werdegang eines Revolutionärs im
deutschen Kaiserreich. Die Erzählung bleibt eher illustrativ,
überläßt vieles dem Off-Kommentar und den teilweise pädagogisch
inspirierten Dialogen. Szenische Auflösungen werden selten
angestrebt, gelingen auch nicht immer. Selbst ein versierter
Schauspieler wie Ben Becker kommt ins Schwadronieren, während
seine Schwester Meret in allerdings nur einer einzigen Szene
glänzt. Wolfgang Völz als Polizeipräsident oder die in den Doktor
verschossene Haushaltshilfe Dorchen treten als Vollblutfiguren
auf, neben denen viele andere eher hölzern oder papieren bleiben.
Die Inszenierung ist uneinheitlich, insgesamt behinderte den
Regisseur wohl zuviel Ehrfurcht vor dem Stoff. Das macht die
sympathische Geschichte etwas steif.