Der Assisi Untergrund

Jurybegründung

Dem aufregenden Kampf einer italienischen Untergrundbewegung, angeführt von dem Franziskanerpater Ruffino, der nicht nur mit Wissen und Billigung seiner Kirche verfolgten Juden das Leben rettet, sondern es auch auf raffinierte Weise schafft, Assisi zur Offenen Stadt erklären zu lassen und damit vor der Zerstörung durch die deutschen Truppen zu bewahren. Diesem Kampf und seinem Protagonisten ist ein Film gewidmet, der, wie der Bewertungsausschuß in seiner Mehrheit meint, auf ungewöhnliche Weise zurückhaltend wirkt. Die Realität des Krieges bleibt weitgehend ausgeklammert. Die zu diesem Zeitpunkt wachsenden Spannungen zwischen Wehrmacht und SS kommen ohne Übertreibungen aus. Faschismus in Italien scheint es nicht gegeben zu haben. Auf deutscher Seite gibt es nur einen “guten“ Menschen, den Stadtkommandanten, umgekehrt auf italienischer nur einen “bösen“, den Polizeikommandanten.



Ben Cross darf seinen Pater Ruffino sympathiewerbend mit der Tausendsassa-Nonchalance eines amerikanischen Kinohelden ausstatten, dem einfach alles gelingt. Die Ironie des Schicksals will es, daß die Stadt Assisi ihre Rettung letztlich jenen Juden verdankt, die sie vorher in Sicherheit gebracht hat. Daß der Film am Ende seinen Anspruch betont, Geschichte aufzuarbeiten, empfand die Mehrheit des Ausschusses als überflüssig. Das Prädikat “wertvoll“ soll vor allem die Leistung der Hauptdarsteller und der Kamera hervorheben.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Spielfilm
Regie:Alexander Ramati
Darsteller:Ben Cross; James Mason; Maximilian Schell; Irene Papas
Drehbuch:Alexander Ramati
Buchvorlage:Alexander Ramati
Kamera:Giuseppe Rotunno
Schnitt:Michael Duthie
Musik:Dov Seltzer
Länge:114 Minuten
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Dem aufregenden Kampf einer italienischen Untergrundbewegung, angeführt von dem Franziskanerpater Ruffino, der nicht nur mit Wissen und Billigung seiner Kirche verfolgten Juden das Leben rettet, sondern es auch auf raffinierte Weise schafft, Assisi zur Offenen Stadt erklären zu lassen und damit vor der Zerstörung durch die deutschen Truppen zu bewahren. Diesem Kampf und seinem Protagonisten ist ein Film gewidmet, der, wie der Bewertungsausschuß in seiner Mehrheit meint, auf ungewöhnliche Weise zurückhaltend wirkt. Die Realität des Krieges bleibt weitgehend ausgeklammert. Die zu diesem Zeitpunkt wachsenden Spannungen zwischen Wehrmacht und SS kommen ohne Übertreibungen aus. Faschismus in Italien scheint es nicht gegeben zu haben. Auf deutscher Seite gibt es nur einen “guten“ Menschen, den Stadtkommandanten, umgekehrt auf italienischer nur einen “bösen“, den Polizeikommandanten.

Ben Cross darf seinen Pater Ruffino sympathiewerbend mit der Tausendsassa-Nonchalance eines amerikanischen Kinohelden ausstatten, dem einfach alles gelingt. Die Ironie des Schicksals will es, daß die Stadt Assisi ihre Rettung letztlich jenen Juden verdankt, die sie vorher in Sicherheit gebracht hat. Daß der Film am Ende seinen Anspruch betont, Geschichte aufzuarbeiten, empfand die Mehrheit des Ausschusses als überflüssig. Das Prädikat “wertvoll“ soll vor allem die Leistung der Hauptdarsteller und der Kamera hervorheben.