Das Tribunal

Kinostart: 30.05.02
2001
Filmplakat: Das Tribunal

FBW-Pressetext

Überraschend differenziert angelegter und spannender Film über Konflikte in einem Kriegsgefangenenlager, aufgebaut wie ein Krimi, thematisch noch immer aktuell.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Kriegsfilm
Regie:Gregory Hoblit
Darsteller:Bruce Willis; Colin Farrell; Terence Howard
Drehbuch:Billy Ray; Terry George
Länge:125 Minuten
Kinostart:30.05.2002
Verleih:Fox
Produktion: Metro-Goldwyn-Mayer Pictures, Inc.
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Jedes, gerade in Kriegsfilmen gängige Klischee vermeidet dieser außerordentlich differenzierte Film. Seine Protagonisten sind vielschichtig angelegt und für mancherlei Überraschung gut. Drehbuch und Inszenierung operieren geschickt und fantasievoll, die literarische Vorlage stammt von dem Krimi-Autor John Katzenbach, der zum Beispiel Clint Eastwood mit dem Reporterdrama “True Crime” versorgte. Hier ist es ein Genre-Mix, ein Gerichtsfall, eine Rassenhassgeschichte und die Beziehungen zwischen Siegern und Besiegten in einem Kriegsgefangenenlager.

Ein schwarzer, diffamierter und isolierter US-Fliegeroffizier soll einen weißen Kameraden ermordet haben und steht deshalb vor einem Kriegsgericht. Sein Pflichtverteidiger, ein Jurastudent mit eigener Agenda, gerät schnell in die Konfrontation mit dem ranghöchsten amerikanischen Offizier, der deutsche Stalag-Kommandant mischt auch mit.

Der Film zeigt, daß auch die US-Amerikaner beim Kampf gegen die Nazis selbst ihre „Untermenschenprobleme“ hatten. Und er zeigt auch, wie wichtig, wie schwierig und wie mutig es sein kann, Gerechtigkeit herzustellen.

Das Darstellerensemble agiert bemerkenswert. Colin Farrell als Lieutenant Thomas Hart verkörpert die Nöte des jungen Verteidigers überzeugend. Bruce Willis als amerikanischer Oberst McNamara zeigt eine reife Leistung ohne Starallüren. Ein Unterhaltungsfilm mit Tiefgang.