Das Rauschen des Meeres

Filmplakat: Das Rauschen des Meeres

FBW-Pressetext

Ein dunkelhäutiger Mann in einer Zelle. Ein illegaler Einwanderer vielleicht, oder auch ein politischer Flüchtling. Er wird verhört, doch sagen will er nichts. Alle Vollzugsbeamten sind entnervt, bis auf einen. Denn dieser spürt, dass der Mann einen schweren Verlust hinter sich hat. Langsam fasst der Gefangene Vertrauen zu dem Wärter und erzählt ihm von dem einen Wunsch, der ihn antreibt: seine in Deutschland lebende Tochter wiederzusehen. Die Abschiebung illegaler Einwanderer, die verzweifelte Sehnsucht nach verlorenen Wurzeln und die Opfer, die erbracht werden müssen – diese Themen behandelt dieser ruhig und sensibel erzählte Film von Ana R. Fernandes und Torsten Truscheit. Die kleinen humanen Gesten zwischen Wärter und Häftling werden von den Darstellern beeindruckend unaufdringlich vermittelt. So entsteht ein überzeugendes Plädoyer für ein verständnisvolles Miteinander. Ein kurzer Film mit großer Aussage.
Prädikat besonders wertvoll

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Ein Mann in einer Haftzelle. Er spricht nicht, er verweigert die Nahrung, er gibt den Justizbeamten keine Chance, ihn zu identifizieren.
Erst als einer der Wärter ein Geheimnis des Gefangenen entdeckt, öffnet sich dieser – allerdings nur ihm. Die beiden entdecken, dass ein gemeinsames Schicksal sie verbindet und der Wärter versucht zu helfen...
Langsam, behutsam und mit einer fast elegischen Grundstimmung wird diese Geschichte erzählt. Die hervorragende Kamera schafft mit dichten Bildern, schöner Licht-/Dunkelarbeit und gelungenen Perspektiven eine perfekte Atmosphäre für das Schicksal eines Mannes, der auch durch eigenes Verschulden sein Leben zerstörte.
Stark sind die Kontraste: Die Kälte durch Dienst nach Vorschrift des einen Wärters, die Wärme durch die Menschlichkeit des anderen.
Drehbuch und Regie erschaffen einen Film, der zum einen stimmig und menschlich überzeugend ein Plädoyer für einen besseren Umgang mit den Abschiebehäftlingen ist, aber gleichzeitig auch einen neuen Aspekt in diesem nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa, immer brisanteren Themenbereich bietet.
Ein besonderes Lob verdient auch die gute Besetzung und das glaubhafte Spiel von Sven Pippig als Wärter und Tyron Ricketts als Gefangenem.