Das Orangenmädchen

Kinostart: 10.12.09
2009
Filmplakat: Das Orangenmädchen

FBW-Pressetext

Georgs Vater starb früh und hinterließ seinem Sohn neben wenigen direkten Erinnerungen einen Brief zum 16. Geburtstag, in welchem er von einer schicksalhaften Begegnung und der Kraft der Liebe berichtet. Die Rückblenden der Erzählung über das mysteriöse Orangenmädchen aus dem Brief werden immer wieder durch das aktuelle Geschehen in Georgs Leben gekreuzt und parallelisiert. Auf diese Weise ergibt sich ein spannendes Stück - Melodram, Coming-of-Age und generationsübergreifender Liebesfilm in einem. Die großartige Kameraarbeit und intensive Farbgebung fangen die Magie der Momente auf einzigartige Weise ein und so werden die Stimmungen und Gefühlswelten der träumerischen Protagonisten wundervoll veranschaulicht. Ein Erlebnis für alle Sinne!

Filminfos

Gattung:Drama; Jugendfilm
Regie:Eva Dahr
Darsteller:Annie Dahr Nygaard; Mikkel Bratt Silset; Harald Thompson Rosenstrom; Rebekka Karijord
Drehbuch:Axel Helgeland; Andreas Markusson
Buchvorlage:Jostein Gaarder
Kamera:Harald Paalgard
Schnitt:Per Erik Erikson
Musik:Mario Schneider
Länge:80 Minuten
Kinostart:10.12.2009
Verleih:Neue Visionen
Produktion: Tradewind Pictures GmbH
FSK:6
Förderer:DFFF; MDM

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Georg ist seit frühester Jugend Halbwaise, sein Vater verstarb an Krebs, als er fünf Jahre alt war. An seinem 16ten Geburtstag macht er sich auf den Weg, einen seltenen Kometen zu beobachten, und diese Reise wird auch eine Reise in die Vergangenheit, zurück nach „damals“, als seine Eltern sich kennen lernten. Denn sein Vater hat ihm drei Briefe hinterlassen, die ihm die Geschichte vom Orangenmädchen erzählen. Durch die Faszination für die Geschichte der Eltern überwindet Georg seinen Widerstand, sich seinem verstorbenen Vater und seinen eigenen Gefühlen für ihn zu stellen.

Diese beiden, sehr sensiblen Geschichten werden getragen vom eindringlichen, poetischen Spiel der Darsteller. Ohne in die Kitschfalle zu geraten, schließt man sich Georg an und seinem jungen Vater, der seiner ersten Liebe auf der Spur ist. Diese beiden Reisen werden sehr stimmungsvoll von einer einfühlsamen Kameraarbeit eingefangen. Viele Einstellungen ruhen ungewöhnlich lang, lassen Protagonisten wie Zuschauern Zeit, Stimmungen aufzufangen. Und trotz dieser Langsamkeit kommt dank der ausgeklügelten, überzeugenden Dramaturgie beim Zuschauer niemals Langeweile auf. Statt eines Klangteppichs wurde der Film sehr sparsam mit unterschiedlichster Musik unterlegt, so dass Zeit- und Gefühlsebenen ihre jeweiligen Entsprechungen bekommen und die Geschichte einfühlsam unterstützen.

DAS ORANGENMÄDCHEN ist europäisches Arthousekino vom feinsten, das selbstbewusst zu seiner ruhigen Grundtonart steht. So versucht der Film niemals, sich einer breiten Zuschauermasse anzubiedern, sondern hält seine feine Dramaturgie stets konsequent durch.