Das letzte Mahl

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Erst die letzte Einstellung löst das Rätsel, gibt der
Filmhandlung ihre wahre Bedeutung. Ein später Restaurant-Gast
wird unerwartet aufmerksam bedient. Warum? Weil er viel Geld bei
sich hat? Atmosphärisch gut vorbereitet und aufgebaut, hält der
Kurzspielfilm lange seine eigentümliche Spannung, läßt uns
Zuschauer im Ungewissen, macht aufmerksam für jedes Detail und
jede Deutungsmöglichkeit. Stimmungssicher eingesetzte Musik,
interessante Darsteller und eine gekonnte Inszenierung halten die
Geschichte in der Schwebe, legen falsche Fährten. Das Problem der
Hauptfigur, die ja auf der Flucht ins Restaurant geriet,
verblasst dagegen. Es wird dramaturgisch nicht gelöst. Ebenso
kritisch notiert wurde im Bewertungsausschuß die wenig filmische
Endauflösung: sie steht auf einem Schild, man muß sie lesen.