Das Geisterhaus

Kinostart: 21.10.93
1993
Filmplakat: Das Geisterhaus

Kurzbeschreibung

Dramatisch-tragische Lebensgeschichte von vier Generationen einer großbürgerlicher Familie vor dem Hitergrund eins lateinamerikanischen Landes und seiner wechselvollen Geschichte (20-70er Jahre)
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Drama; Spielfilm
Regie:Bille August
Darsteller:Meryl Streep; Jeremy Irons; Antonio Banderas; Glenn Close; Winona Ryder
Drehbuch:Bille August
Buchvorlage:Isabel Allende
Kamera:Jörgen Persson
Schnitt:Janus Billeskov Jansen
Musik:Niels Arild Nielsen
Länge:146 Minuten
Kinostart:21.10.1993
Verleih:Neue Constantin
Produktion: Bundesbeauftragte für Kultur*, Neue Constantin Film GmbH & Co. Verleih KG, München House of Spirits Films A/S, Kopenhagen/Costa do Castelo Filmes, LDA, Lissabon
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Eine durchgängig stringent erzählte Geschichte, ein außerordentlicher Film, der Toleranz und Gewaltverzicht als wichtige Botschaft verkündet und dabei aus dem Privaten ins Politische reicht, so dass alle Dinge zueinander gehören, wie die Hauptdarstellerin sagt. Es ist eine Filmsaga mit perfekter Filmästhetik, die an klassische Gemälde erinnert. Ein besonders Verdienst des schwedischen Kameramannes Jörgen Persson. Schärfen und Unschärfen heben das Geschehen heraus und wirken für sich als ästhetisches Mittel, die die emotionale Qualität dieses Films transportieren.
Form, Inhalt und Darstellung sind ausgefeilt und stimmig. 50 jahre (1920- 1970), die Geschichte von viel Generationen einer Familie, die Geschichte eines Landes und seiner Gesellschaft werden bruchlos zusammengeführt. Meryl Streep gelingt es dabi, eine Mütterlichkeit zu vermitteln, die schon Jenseitigkeit anklingen lässt. Neben der Maske (Alterungsprozesse bei den Hauptprotagonisten) wird die Musik besonders gelobt. Hinzu kommt die Choreographie der Statisten. in die Szenen wird eher hineingestürmt, als dass sie aufgebaut würden, woraus sich eine packende, nie erlahmende Handlung ergibt, die ihrerseits die surrealistischen Elemente nahtlos einbinden kann.
Die Ausstattung ist bei diesem Film auch noch in Einzelheiten hervorzuheben, etwa die perfekte Art-deco-Umwelt des Gutshauses, die wehenden Gardinen und gleichzeitig offnenen Türen, die an die Freiheit der Landschaft erinnern, aber ebenso die statisch und exakt aufgebauten Mehlsäcke in der Mühle, in der der Revolutionär sich versteckt. Teil der Ausstattung ist in diesem Film auch die Landschaft, wobei man vergisst, dass dieser Film nicht in Europa, sondern in Südamerika spielt.