Cyrano von Bergerac

Kinostart: 07.01.91
1990
Filmplakat: Cyrano von Bergerac

Kurzbeschreibung

Aufwendige Verfilmung des gleichnamigen Bühnenklassigers (1897) von Edmond Rostand mit opulenten Action - und Massenszenen.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Spielfilm
Regie:Jean-Paul Rappeneau
Darsteller:Gérard Depardieu; Vincent Perez; Roland Bertin; Anne Brochet; Jaques Weber
Drehbuch:Jean-Claude Carrière; Jean-Paul Rappeneau
Buchvorlage:Edmond Rostand
Kamera:Pierre Lhomme
Schnitt:Noëlle Boisson
Musik:Jean-Claude Petit
Länge:138 Minuten
Kinostart:07.01.1991
Verleih:Concorde
Produktion: Hachette Première et Cie., Paris, Caméra One, Films A2, DD Productions, UGC, Sofia Sofinergie
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Die Verfilmung des berühmten Theaterstücks von Edmond Rostand ist vordergründig gewiss einer jener „Mantel-und-Degen-Filme“, die Zuschauer schon durch ihren Ausstattungs-, Action, und Abenteuer-Reichtum zu begeistern vermögen. Viel bewegender aber ist bei diesem Stoff, wie eine Liebem die nicht wagen darf, sich erkennen zu geben, das Leben und Handeln eines ungewöhnlich begabten und vielseitigen Menschen bestimmt, der, wenn auch nicht unbedingt äußerlich, gewiss in jedem anderen Sinne liebens- und schätzenswert ist.

In diesem Sinne die richtigen Schwerpunkte gesetzt zu haben, macht die Bedeutung dieses Films aus, der von der Posse übergangslos in die Tragik umschlägt, damit ersteres adelt und letzteres vertieft. Es sind die gerade nicht alltäglichen, aber gewiss jeden Tag erträumten, die aus Verzicht und Edelmut, aus Freiheitsdrang und Menschlichkeit gespeisten Heldentaten der Mitmenschlichkeit, die in diesem Film zwischen Lächerlichkeit und Sentiment angesiedelt sind und damit eine Welt vergegenwärtigen die dem Traum, dem Ideal, dem Mächtigen zugehört.

Die Besetzung der entscheidenden Rollen ist die besondere Leitung der Regie, die den Intentionen angemessene Führung dieser Darsteller (vor allem Gérard Depardieu als Cyrano, Anne Brochet als Roxane und Vincent Perez als Christian) nicht minder. Denn der schmale Grad zwischen Posse und Tragik verlangt von den Mitwirkenden eine besondere Präsenz des Spiels, in der beides sich nicht vermischen darf, wohl aber unlösbar miteinander verbunden bleiben muss. Daneben besticht vor allem der Reichtum und die Fantasie einer Ausstattung, die in jedem Moment der Handlung unübersehbar ins Auge fällt, sich aber dennoch nicht zum bloßen Schauwert verselbstständigt. Und natürlich bleibt bemerkenswert die Leistung eines Drehbuchs, das gerade in der Spannung zwischen Treue zur Vorlage und Umgestaltung der texte in ihrem Geiste fast selbstverständlich erscheint, aber damit die beträchtliche Arbeit der Aktualisierung eher verbirgt.