Cold Star

Filmplakat: Cold Star

FBW-Pressetext

Mutproben sind selten schön. Vor allem nicht, wenn man so dem öffentlichen Blick ausgesetzt ist wie der Teenager, der von seiner Clique im Schwimmbad förmlich auf das Sprungbrett hinaufgebrüllt wird. Oben angekommen, fehlt dem Jungen der Mut. Er wird von allen beobachtet. Doch dann steht jemand neben ihm. Alles erscheint plötzlich ganz anders und einfach. Und zwar für alle. Ein Film über Toleranz und Akzeptanz der sexuellen Identität ist Kai Stänicke hier gelungen. Mit ästhetisch ausgefeilten und in Zeitlupe ablaufenden Bildern entsteht ein fast träumerisch-wandelnder Eindruck, der von der rhythmischen Musik noch angetrieben wird. Künstlerisch anspruchsvolles Kurzfilmkino in Form eines hochstilisierten Videoclips mit tiefgehender Message.
Prädikat besonders wertvoll

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Ein Hallenbad. Eine Gruppe junger Mädchen, eine Gruppe männlicher Jugendlicher, eine ältere Dame, welche sich die Zehennägel rot lackiert und ein unscheinbares Mädchen im Abseits, das sich den Lebenskummer mit Essen vertreiben will. Auf einmal ist ein intensiver Blickkontakt zwischen einem jungen und einem alten Mann. Und ist die Frau, welche dem jungen Mann den Mut zum Sprung ins Wasser gibt, nicht eben dieser Mann von vorher?
Der Film stellt ein reizvolles Spiel um Verhaltensformen, um Jugend und Alter, um Schönheit und Sehnsüchte dar, um Außenseitertum, und vor allem um sexuelle Identität.
Formal eindrucksvoll, ohne Sprache, nur mit opulenter musikalischer Begleitung, aber mit einer stringenten, der Werbefilmästhetik nahen, Bildqualität. Dank einer hervorragenden Kamera offenbart sich dem Zuschauer ein veritables filmisches Kunstwerk mit einem großen Reichtum an inhaltlichen Interpretationsmöglichkeiten.