Cats

Kinostart: 25.12.19
2019
Filmplakat: Cats

FBW-Pressetext

Mit beeindruckenden VFX-Effekten und dem perfekten Gespür für die Vorlage von Andrew Lloyd Webber gelingt Regisseur Tom Hooper die Adaption des Erfolgsmusicals für die große Kinoleinwand.

In einer kalten Londoner Nacht wird ein Bündel in einem Hinterhof abgelegt. Katzen kommen neugierig herbei, schnüffeln, wollen wissen, wer der Neuankömmling ist. Denn sie alle, die sich hier im Mondlicht versammeln, sind eine feste Gemeinschaft. Und heute ist eine besondere Nacht. Jede von ihnen wird eine Chance bekommen, sich vorzustellen. Und dann wird die alte weise Katze Alt Deuteronymous eine von ihnen auswählen, um heraufzusteigen in die himmlische Sphäre und in einem neuen Leben wiederzukehren. Doch wer wird es sein? Der Rum-Tum-Tugger, der alle Katzen mit seinem Charme in seinen Bann zieht? Oder die alte Gumbie-Katze, deren Lebensziel es ist, aus wuseligen Kakerlaken eifrige – und natürlich leckere – dienstbare Geister zu machen? Oder etwa Macavity, der nur Böses im Sinn hat? Wen auch immer es trifft, es wird eine denkwürdige Nacht, in der keine Katze schweigen wird. Seit 1981 ist Andrew Lloyd Webber’s Musical CATS, das auf einer Gedichtsammlung von T.S. Eliot beruht, auf den Musicalbühnen der Welt unterwegs. Der Beginn einer unglaublichen Erfolgsgeschichte. Nun zaubert Tom Hooper die Geschichte rund um den Jellicle-Ball und die Jellicle-Cats auf die große Kinoleinwand und stellt unter Beweis, dass der Zauber der unnachahmlichen Songs auch hier nichts von seiner Faszination eingebüßt hat. Die Emotionen vermitteln sich in jedem Song, was an der großartigen Darstellerleistung des gesamten Ensembles liegt. Angefangen bei namhaften Gaststars wie Taylor Swift, Jason DeRulo, über Neuentdeckungen wie Francesca Hayward in ihrer ersten großen Rolle bis hin zu großen Namen wie Idris Elba als Macavity, Sir Ian McKellen als Gus, der Theater Kater und Dame Judi Dench als Alt-Deuteronymous, eine Rolle, die Tom Hooper im Gegensatz zur Vorlage weiblich gemacht hat. Die Kulissen sind gigantisch, die Musik berauschend und die Stimmung mitreißend. Auf diese Weise gelingt es, das einzigartige Musical-Ereignis auch für die Kinoleinwand erlebbar zu machen.

Filminfos

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der Film von Tom Hooper ist die imposante Adaption des Erfolgsmusicals von Andrew Lloyd Webber, aber zugleich auch ein Experiment. Auf der erzählerischen Ebene folgt der Regisseur der Vorlage, indem er nicht etwa versucht, das Ausgangsmaterial durch eine herkömmliche Filmdramaturgie zu verändern. Die ursprüngliche Quelle, eine Gedichtsammlung von T.S. Elliot, wird so respektiert, und der Film besteht, wie das Musical, in erster Linie aus einer Reihe von musikalischen Porträts der einzelnen Katzen, denen jeweils ein Song und eine Shownummer mit einer oft sehr ausgefeilten Choreografie entspricht. Eine Veränderung besteht darin, dass bei der Rolle von Alt-Deuteronymous das Geschlecht gewechselt wurde, sodass nun Judie Dench die weise alte Katze spielt. Eine inspirierte Entscheidung, denn sie gibt der Figur und damit auch dem Film eine „menschliche“ Erdung. Auch weil sie nicht so professionell singt wie die restliche Besetzung, und ihr Bemühen, mit einer untrainierten Stimme dem Song gerecht zu werden, wirkt angesichts der Perfektion rund um sie herum geradezu berührend. Das eigentliche Experiment des Films ist aber die künstlerische Entscheidung, mit digitalen Effekten (VFX) die Figuren so realistisch wie nur möglich aussehen zu lassen, allerdings als Menschen, deren Körper in Katzenfellen stecken. Wenn die Performer auf der Bühne in Katzenkostümen agieren, so wurden ihnen diese Verkleidungen nun digital auf die Körper gelegt, wodurch eine irritierende Wirkung entsteht, die der Hauptgrund dafür sein dürfte, warum der Film so umstritten ist. Die Figuren sind Zwitterwesen, halb Mensch, halb Katze, und vor allem bei den Tänzen haben sie eine manchmal geradezu schockierende Körperlichkeit. Als eine künstlerische Vision ist dies radikal und mit einer bestechenden Virtuosität umgesetzt. So wird CATS mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ bewertet.