Boule & Bill

Filmplakat: Boule & Bill

FBW-Pressetext

Der kleine Boule wünscht sich schon lange einen Hund. Als er und seine Eltern während eines Ausflugs an einem Tierheim vorbeifahren, ergreift er die Gelegenheit beim Schopf. Der Cockerspaniel Bill wartet nämlich auch schon sehnsüchtig auf ein Herrchen, das zu ihm passt. Von da an sind Boule und Bill unzertrennlich. Doch anders als Boule sind seine Eltern zunächst gar nicht begeistert. Als der Vater dann auch noch einen neuen Job annimmt und die Familie in ein Hochhaus in einem Vorort von Paris zieht, nehmen die Missgeschicke und Familienkonflikte ihren Lauf. Schafft es die Familie, trotz der neuen Situation zusammenzuhalten? Der nach einem beliebten belgischen Comic entstandene Film besticht durch seine stimmige, ausgewogene und humorvolle Erzählweise. Durch den Einblick in die Gedanken von Cockerspaniel Bill wird ein weiterer kommentierender Beobachter der Szene eingeführt und dem Zuschauer offenbaren sich Missverständnisse zwischen Mensch und Tier. Doch auch die Erwachsenen kommen durch die konsequente und detailverliebte Ausstattung im Stil der 1970 Jahre auf ihre Kosten. So werden einige Szenen in Super-8-Optik oder im Breitwandformat aufgelöst. Ein liebevoll gestalteter Film über eine tierische Freundschaft, der mit seiner pointierten Komik und einem charmanten Retrolook die ganze Familie begeistern wird.

Filminfos

Gattung:Komödie; Spielfilm; Kinder-/Jugendfilm
Regie:Alexandre Charlot; Franck Magnier
Darsteller:Franck Dubosc; Marina Foïs; Charles Crombez; Nicolas Vaude; Lionel Abelanski; Laurie Gard
Drehbuch:Alexandre Charlot; Franck Magnier
Kamera:Axel Cosnefroy
Schnitt:Samuel Danési; Cyril Nakache
Musik:Alexandre Azaria
Weblinks:; ;
Länge:82 Minuten
VÖ-Datum:12.03.2015
Verleih:Koch Media
Produktion: LGM Productions, StudioCanal; TF1 Films Production; Nexus Factory; Bidibul Productions;
FSK:6
BD EAN-Nummer:4020628867492
DVD EAN-Nummer:4020628867515
Anbieter-Link:
DVD Extras:Making of, Featurette, Trailer

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Die eine Geschichte heißt, wie werde ich Comic-Zeichner und bis es so weit ist: Vom Hundehasser zum Hundeliebhaber. Und eine Schildkröte, die sich in einen Hund verliebt. Und ein Kind, das einen Hund will. Und ein Hund, der alles nur aus seiner Perspektive betrachtet und sich entsprechend verhält.
Als Satire über die 70er Jahre ist BOULE & BILL sehr gelungen. Dargestellt wird eine Kleinfamilie: Vater, Mutter und Kind im Auto. Ein fröhliches Lied auf den Lippen, in klaren hellen Farben. Dann wird der Hund aus dem Tierheim geholt. Der Cockerspaniel Bill denkt laut und bestimmt die Regeln seiner neuen Familie. Die ist zum Fürchten traditionell und nur am Rande wird die Aufbruchszeit der Emanzipation sichtbar gemacht.
Zwei Drehorte bestimmen das Setting. Ein Einfamilienhaus zu Beginn und dann ein Hochhaus mit schrägem Nachbar im frühen Banlieue von Paris. Daraus wird Honig gezogen für unterhaltsame Situationskomik, einschließlich einem fast liebevollem Ehestreit.
Die Retroausstattung ist sorgsam gewählt. Der Soundtrack der 70er-Jahre rundet den Film wunderbar ab. Darüber entwickelt sich eine leichtflüßige, gefällige Erzählung einer Tier-Mensch-Beziehung. Wenn auch noch die sprechende Schildkröte hinzukommt, der wir in ihrer Liebe zum Hund „zuhören“ dürfen, ist das der Höhepunkt der Satire pur.
Die Präsentation von Rollenklischees dieser Zeit als Persiflage funktioniert hervorragend. Kinder werden über Bill und seinem, aus Sicht der Erwachsenen frechen Benehmen, entzückt sein. Stilistisch aus einem Guss und pointenreich verzaubert BOULE & BILL als eine Wohlfühlkomödie mit hohem Tempo. Ein schönes leichtes Kinovergnügen.