Bomben auf Berlin

Kurzbeschreibung

Mutter und Tochter und Scheidungskonflikte.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm
Regie:Bernd Lange
Drehbuch:Bernd Lange
Länge:14 Minuten
Produktion: Gambit Film und Fernsehproduktion GmbH, SWR, arte, Katja Siegel Film
FSK:0

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Eine 16jährige befindet sich mit ihrer Mutter zum Kurzurlaub in Berlin, um sich mit der neuen familiären Situation anfreunden zu können: Der Vater bzw. Ehemann hat die Mutter betrogen und sie sich daraufhin von ihm getrennt.

Lange hat der Bewertungsausschuss mit dem Titel des Films beschäftigt. Ist „Bomben auf Berlin“ historisch betrachtet ein paar Nummern zu groß für die eher kleine Geschichte oder spiegelt der Titel treffend die Innenwelt der Heranwachsenden wieder, für die dieses Schlüsselerlebnis emotional auf das aktuelle Thema des Geschichtsunterrichts herunter gebrochen werden kann?
Die Rolle der Mutter ist im Vergleich zur Tochter eher stereotyp und blass angelegt, die Stärken des Films kommen aus den Szenen der Tochter im direkten Zusammenspiel sowohl mit der Mutter als auch mit dem jugendlichen Kickerpartner. Das gestörte Verhältnis zwischen Mutter und Tochter und die übersteigernden Erwartungen der Tochter an ihre nächtliche Begegnung wird vielfältig deutlich und nachvollziehbar, stereotype Situationen werden ebenso eingesetzt und gebrochen wie individuelle Bilder und Szenen gefunden werden.
Teile des Bewertungsausschusses hätten sich deutlichere individuelle Charakterzeichnungen und Darstellungsansätze gewünscht, aber die insgesamt dichte Atmosphäre des Films und die gute Beobachtung und Darstellung des gestörten Beziehungsverhältnisses zwischen Mutter und Tochter rechtfertigen letztlich das Prädikat.