Blutiger Schwur

Kinostart: 30.06.91
1990
Filmplakat: Blutiger Schwur

Kurzbeschreibung

1946 bemüht sich ein Hauptmann der australischen Armee, japanische Offiziere vor einem Militärtribunal anzuklagen und ihre Schuld am Mord von Kriegsgefangenen nachzuweisen.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Spielfilm
Regie:Stephen Wallace
Darsteller:John Clarke; Nicholas Eadie; Sokyu Fujita; Toshi Shioya; George Takei
Drehbuch:Denis Whitburn; Brian A. Williams
Kamera:Russell Boyd
Schnitt:Nicholas Beauman
Musik:David McHugh
Länge:108 Minuten
Kinostart:30.06.1991
Verleih:Fox
Produktion: Australian Film Finance Corporation, Sidney, Blood/Dath Production
FSK:16

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der Titel klingt wie eine Verschwörung, dies mag jedoch möglicherweise an seiner deutschen Übersetzung liegen. Es breitet sich ein Film aus, der für Werte plädiert. Dramaturgisch scheint eigentlich alles schon in den ersten 10 Minuten klar zu sein und dennoch hält er die Spannung über 1 1/2 Stunden durch. Er lässt keine Ablenkung zu, er kennt kein nationalen Pathos, Vorurteile weredn ebenfalls nicht bedient.

Der Konflikt zwischen dem gerechten Urteilsspruch und dem politischen Kalkül, das diesen Spruch für opportun hält, wird voll ausgetragen. So ist das zum Schluss ausgesprochene und vollstreckte Todesurteil absurd, zugleich aber ist der moralisch Unschuldige selber von seiner Schuld überzeugt. Vielleicht lässt sich ein solcher Film erst 45 jahre nach den Ereignissen, nach dem Ende des zweiten Weltkriegs, drehen. Jetzt wird auch die Anklage dieses Films deutlich: dass im Konflikt zwischen Ehrbegriff der Japaner und angelsächsischer Rechtsprechung ein Todesurteil ausgesprochen wird, nur weil sich ein kleiner Offizier nicht von der Aktenlage überzeugt hatte, bevor er ein Todesurteil vollstreckte, während man zugleich den "Großen" aus "übergeordneten" Gründen laufen lässt.

Ein wichtiges Thema der Zeitgeschichte wurde hier mit großen Ernst und Verantwortungsbewusstsein aufgearbeitet. Der Film überzeugt durch authentische Ausstattung/Milieubeschreibung, hervorragende Darsteller, eindrucksvolle Kameraarbeit und souveräne Regieleistung.