Black Box BRD

Kinostart: 24.05.01
2001
Filmplakat: Black Box BRD

FBW-Pressetext

Sorgfältig recherchierte und filmisch überlegt aufbereitete Dokumentation zweier extrem positionierter Lebenslinien (Alfred Herrhausen / Wolfgang Grams).
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Dokumentarfilm
Regie:Andres Veiel
Darsteller:Pater Augustinus; Roswitha Bleith-Bendieck; Gerd Böh
Drehbuch:Andres Veiel
Weblinks:;
Länge:105 Minuten
Kinostart:24.05.2001
Verleih:X Verleih
Produktion: Zero Film GmbH, HR; SWR; Arte;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Eindrucksvoll und spannend wie ein Krimi stellt Andres Veiel die Lebensgeschichten zweier Opfer der Spätzeit bundesdeutscher Terroristenwirklichkeit gegenüber. Zum einen die des Vorstandssprechers der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen, der einem Bombenattentat der RAF (1989) zum Opfer fiel, und - dagegengesetzt - die des mutmaßlichen Terroristen Wolfgang Grams, der bei einem Zugriff der GSG-9 (1993) ums Leben kam. Mit einer Mischung aus sorgfältig ausgewählten Dokumentaraufnahmen, einigen fast authentisch wirkenden inszenierten Szenen und hervorragend vorbereiteten Interviews mit den Menschen um die beiden Opfer, hellen sich für den Beschauer zwei sehr unterschiedliche Lebenswelten und –anschauungen auf.

Der Film wirkt dabei in keiner Weise parteiisch, verzichtet auf jegliche Wertung und - ein großes Verdienst - auch auf jeglichen Kommentar. Glänzend die Zwischenabschnitte mit idealen Übergängen. Die Interviewszenen sind Dank der präzis vorherbestimmten Kameraeinstellungen sensibel-behutsam und aussagekräftig auch in ihren Umfeldbeschreibungen. Die Aussagen der Befragten beeindrucken durch ihre Offenheit und das erkennbare Bemühen um Wahrhaftigkeit. Die handwerkliche Perfektion beinhaltet auf besondere Weise eine herausragende Montage. Letztendlich zeigt sich dieser Film als in höchstem Maße beispielhaft für einen modernen und sehr kinogeeigneten Dokumentarfilm.