Bergblut

Kinostart: 27.01.11
VÖ-Datum: 22.09.11
2010
Filmplakat: Bergblut

FBW-Pressetext

Als Katharina, gebildete Arzttochter aus gutem Augsburger Hause, beschließt, den Südtiroler Bergbauern Franz zu heiraten und mit ihm in die Berge zu ziehen, wird sie von ihrem Vater verstoßen. Doch es fällt ihr schwer, mit den harten Lebensbedingungen klarzukommen. Auch die Feindseligkeit von Franz’ Familie und der Dorfbewohner ihr als Bayerin gegenüber macht ihr zu schaffen. Denn wir schreiben das Jahr 1809, die Zeit der napoleonischen Besetzung. Der Rebell Andreas Hofer ist gerade dabei, Freiwillige für einen gewaltsamen Aufstand gegen die Franzosen und die Bayern zu rekrutieren. Franz und seine Brüder folgen ihm. Und Katharina sitzt zwischen allen Stühlen. Das Spielfilmdebüt von Hochschulabsolvent Philipp J. Pamer findet an Originaldrehplätzen imposante Bilder für ein hoch spannendes Historiendrama. Es ist der Kampf einer Frau, die sich als Außenseiterin einen Platz in der Gesellschaft erkämpfen muss, ohne sich zu verraten. Glaubhaft verkörpert wird sie von Inga Birkenfeld, doch auch die Nebendarsteller überzeugen. Dank der ausgiebigen Recherche und einer detailgetreuen Ausstattung entsteht so ein außergewöhnlicher Historienfilm, der dem Zuschauer Geschichte auf packende Weise näher bringt.

Filminfos

Gattung:Drama; Spielfilm; Historischer Film
Regie:Philipp J. Pamer
Darsteller:Inga Birkenfeld; Wolfgang Menardi; Anton Algrang; Verena Plangger; Martin Abram; Markus Oberrauch; Verena Buratti; Klaus Gurschler; Hans Stadlbauer; Jutta Speidel; Gerd Anthoff; Hildegard Schmahl; Mathieu Carriére; Götz Burger; Eisi Gulp; Martin Thaler; Felix Rech; Annabel Faber
Drehbuch:Philipp J. Pamer
Kamera:Namche Okon
Schnitt:Katrin Reichwald
Musik:Sami Hammi
Webseite:bergblut.com;
Weblinks:;
Länge:122 Minuten
Kinostart:27.01.2011
VÖ-Datum:22.09.2011
Verleih:Summiteer
Produktion: FR Entertainment GmbH, Remulus Film; BR; HFF; Kaissar Film;
FSK:12
Förderer:FFA; FFF Bayern

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Ein Historienfilm, der die Jury positiv überraschte, ebenso ein ansehnliches Filmdebüt des Südtirolers Philipp J. Pamer mit visuellen Schauwert und einem doch sehr eigenen Blickwinkel auf den Tiroler Aufstand 1809 gegen das napoleonische Frankreich.

Wer eine Leseart im Stile der fragwürdigen Tradition etwa von DER REBELL (1932 von Luis Trenker) mit obskuren ideologischen Implikationen befürchtet, wird angenehm "enttäuscht", mag auch der Titel BERGBLUT noch diese Assoziationen erwecken.

Erzählt wird die dramatische Geschichte eines jungen Paares: er ein Südtiroler Bergbauernsohn, sie eine Augsburger Arzttochter. Nach einem tödlichen Zwischenfall geflüchtet ins Passeiertal wird er zum Parteigänger Andreas Hofers. Sie wird als Fremde und Angehörige der Landesfeinde (Bayerin!) vorerst ausgegrenzt und gemieden.

Wir sehen einen sowohl an Wechselfällen als auch an Konfliktsituationen reichen Entwicklungsroman. Im Gewande eines subtilen Melodrams, das nie in historischer Patina erstarrt. Das Bekenntnis der Filmemacher zu einer traditionellen Ästhetik gerät nie in Widerspruch zur intelligenten Narration von Konflikten, die durchaus eine sehr gegenwärtige Identifikation ermöglichen.

Ein schöner Balanceakt, zusätzlich geadelt durch schauspielerische Solidität, die überzeugende Rekonstruktion der historischen Atmosphäre und durch präzise geführte Spannungsbögen.