Filminfos
Gattung: | Spielfilm; Western |
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Regie: | Jonathan Kaplan |
Darsteller: | Drew Barrymore; Andie MacDowell; Dermot Mulroney; Robert Loggia; Madeleine Stowe; Mary Stuart Masterson; James Russo; James LeGros |
Drehbuch: | Ken Friedman; Yolande Finch |
Kamera: | Ralf D. Bode |
Musik: | Jerry Goldsmith |
Länge: | 100 Minuten |
Kinostart: | 28.07.1994 |
Verleih: | Fox |
Produktion: | Bundesbeauftragte für Kultur*, Twentieth Century Fox Film Corporation |
FSK: | 12 |
Jury-Begründung
Jonathan Kaplan inszenierte diesen "Frauen-Western" routiniert mit den Versatzstücken typischer Western-Dramaturgien. Er beging aber nicht den Fehler, durch blossen Rollentausch die Frauen in die altbekannten Western-Klischees der Männer zu stecken. Zwar reiten und schießen sie wie die Teufel, auch verfügen sie über die nötige Härte. Sie verlieren aber nie ihre weiblichen Eigenschaften. So liegt auch die Stärke des Films in der unterschiedlichen Charakterisierung der Frauen. Gut geführt werden sie zu einprägsamen, lebendigen Personen, die harmonisch miteinander spielen, mit ausdrucksstarken Gesten und Blicken. Dabei verstehen sie durchaus, ihre Weiblichkeit ins Spiel zu bringen.Darstellerisch überzeugen alle vier Damen - herausragend dabei die dominierende Madeleine Stowe. Alle anderen Figuren des Films sind bis in die Nebenrollen vorzüglich besetzt.
Ein weiterer Vorzug von Kaplans Inszenierung ist das Spiel mit den Versatzstücken des Genres. So zitiert (Show-down) und ironisiert er (Gefängnisausbruch), unterstützt durch immer wieder witzige Dialoge. Eine etwas stärkere karikierende Akzentuierung wäre bei den beiden Dinkerton-Detektiven aber wünschenswert gewesen.
Die rasante Eingangssequenz, mit kurz geschnittenen Zeitlupenaufnahmen angereichert, veliert leider etwas im "durchhängenden" Mittelteil, vermindert aber nicht gravierend den durchaus akzeptablen Spannungsbogen in der Geschichte.
Herausragend ist die Leistung der Kamera, mit rasanten Ahrten und schönen Landschaftsaufnahmen, bis hin zu kitschig-ironisierten Sonnenuntergängen. Ein Lob auch für die äußerst gelungene Ausstattung.
Keinesfalls sollte man diesen Film als Emanzipations-Western sehen. Dies würde der sehr differenzierten Entwicklung der Frauenfiguren nicht gerecht werden.
Wohltuend ist anzumerken, dass die notwendige Härte in der Handlung nicht in Brutalität ausartet.