Aus der Wüste

Kurzbeschreibung

Luise, eine junge Frau, tritt die Stelle einer Küchenhilfe in einem Schullandheim an der Mecklenburgischen Seenplatte an. Und obwohl ihr sowohl von ihrer Kollegin, Maria, als auch von den jungen Männern der nahen Ortschaft viel Interesse und Sympathie entgegen gebracht wird, bleibt sie scheu bis abweisend vor allen Annäherungsversuchen.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Die junge Frau lässt so gut wie keine menschliche Nähe zu. Christina Kraft bietet in der Rolle der Protagonistin Luise eine Studie der selbstgewählten Isolation. Bei ihrer neuen Arbeit als Küchenhilfe in einem Schullandheim spricht sie so gut wie gar nicht mit den anderen Angestellten und vor den Kindern scheint sie eine noch größere Scheu zu haben. Eine Kollegin und ein netter Instrumentenbauer, der ihr Cello repariert hat, versuchen ihr Brücken zu bauen, aber sie weist jeden Annäherungsversuch ab. Nur wenn sie musiziert, wirkt sie etwas entspannter. Aber es ist offensichtlich, dass sie eine große Last mit sich trägt und der Regisseur Jan Buttler streut dramaturgisch geschickt Hinweise, durch die dieses Geheimnis langsam im Laufe des Films gelüftet wird. Ein Mann sucht im Ort nach Luise, findet sie, versperrt ihr den Weg und fährt dann ohne ein Wort mit ihr gewechselt zu haben, wieder weg. Luise schaut sich immer wieder Handyaufnahmen von ihrem Sohn an, und schließlich kommt es zu einem dramatischen Zusammenbruch, als eines der Kinder an einem Fenster herumturnt. Dieses indirekte Erzählen, bei dem der Zuschauer mit Hilfe der der eigenen Fantasie die Geschichte zu Ende erzählen muss, beherrscht Buttler gut. Und es gelingt ihm, von Anfang an Interesse an seiner Protagonistin und ihrem Geheimnis zu wecken, weil er atmosphärisch reich inszenieren kann. Die weite, leere Landschaft, das karge Schullandheim, das kühl, herbstliche Wetter, all das fügt sich zu einer ganz eigenen, traurigen Schönheit