Auf offener Straße

Filmplakat: Auf offener Straße

Kurzbeschreibung

Mit unkonventionellen Mitteln, missionarischem Eifer und trotz aller Rückschläge kämpft ein französischer Kriminalbeamter gegen den organisierten Drogenhandel
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Spielfilm; Polizeifilm
Regie:Bertrand Tavernier
Darsteller:Didier Bezace; Jean Paul Comart; Charlotte Kady; Jean-Roger Milo; Nils Travernier
Drehbuch:Michel Alexandre; Bertrand Tavernier
Kamera:Alain Choquart
Schnitt:Ariane Boeglin
Musik:Philippe Sarde
Länge:146 Minuten
Verleih:NEF 2
Produktion: Little Big Bear Filmproduction, Little Bear, Les Films Alain Sarde
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Bertrand Travernier's Film verdient auf jeden Fall das Prädikat "außergewöhnlich". Es gehört schon ein großes Stück inszenatorischer Kunst dazu, den Beschauer in einem 146 Minuten langen Film ohne echten dramaturgischen Höhepunkt konstant in Spannung zu halten. Die zeichnung des Alltagslebens von Mitgliedern des Rauschgiftdezernates in Paris ist äußerst dicht und athmosphärisch stimmig, man könnte fast sagen dokumentarisch. Dies ist auch ein Verdienst der bis in kleinste Rollen vorzüglichen Darsteller, die vollkommen in ihrer Arbeit aufgehen und den präzisen Charakter dieser Milieu-Studie noch zusätzlich verdichten.

Travernier macht bei diesem Polizei-Thriller keine Zugeständnisse an die genreübliche Action und - was im Arbeitsbereich dieser polizisten (Drogen, Dealer, Spitzel und Huren) durchaus möglich wäre - er vermeidet jede unnötige Spakulation, allerdings ohne auf einen m anchmal erschreckenden Realismus verzichten zu wollen und auf die sisyphusähnliche Sinnlosigkeit der Bekämpfung des Drogenproblems hinzuweisen. Ebenso sorgfältig, glaubhaft und unspekulativ zeichnet er die Figuren in ihrer privaten Sphäre. liebevoll sind seine Seitenhiebe auf bürokratischen Krimskrams, der die polizeiliche Arbeit entscheidend hemmt. Eine hervorragende kamera muss ebenso erwähnt werden wie der gute Schnitt, der dem Film das tempo gibt. Ein kleiner Einwand sei hinsichtlich der teilweise mangelhaften Untertitelung des dankenswerterweise in der Originalfassung (nicht synchronisierbar!) belassenen Films angebracht.