Auf immer und ewig

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Es gibt über Jahrzehnte hinweg eine Fülle von filmischen
Cinderella/Aschenputtel-Umsetzungen in historischer oder moderner
Form, wie auch als Animationsfilm. Dies ist die erste wirklich
geglückte Adaption, die nicht fiktive, sondern reale historische
Elemente konsequent in die Geschichte mit einbezieht. Unter
Verzicht auf die sonst üblichen märchenhaft-fantastischen
Elemente verläßt der Film nie den Boden der Realität, hebt das
gewohnte Gut-Böse-Klischee etwas auf und findet so zu einer neuen
Dimension der Märchen-Dramaturgie. Diese basiert auf einem
intelligenten Drehbuch, das der Geschichte gute und plausible, ja
oft überraschende Wendungen gibt. So verliebt sich der Prinz
nicht, so wie in früheren Cinderella-Filmen gewohnt, in die
Schönheit eines Mädchens, sondern in eine
selbstbewußt-kämpferische, literarisch gebildete und sozial
denkende und handelnde junge Dame, die sogar zu seiner eigenen
positiven Wesensveränderung beitragen kann. Die Dialoge sind
ausdrucksstark und geben den gut ausgesuchten Protagonisten, vor
allem Drew Barrymore und Dougray Scott Entwicklungsmöglichkeiten.
Die Ausstattung des Films ist opulent und stilsicher, die
gewählten Schauplätze malerisch-romantisch. Eine sichere, präzise
Montage und eine passende musikalische Begleitung sind Garanten
für das Gelingen dieses heiteren, spannenden und mitreißenden
Märchen-Abenteuers für Erwachsene und Kinder.