Auf der Flucht

Kinostart: 16.09.93
1993
Filmplakat: Auf der Flucht

Jurybegründung

Bereits der Vorspann lässt die Handschrift des Regisseurs erkennen: Die gesamte Vorgeschichte wird hier untergebracht, gedrängt aber verständlich. Nach dem letzten Titel beginnt die Flucht, nichts als die Flucht des Dr. Kimble. Vor vielen Jahren war er im amerikanischen Fernsehen pausenlos unterwegs. Jetzt ist er auf die Leinwand zurückgekehrt und braucht nur zwei Stunden bis zu seiner Rehabilitierung. Diese zwei Stunden, so meint der Bewertungsausschuss, sind eine Meisterleistung in ihrer Kombination aus geradlinger Dramaturgie und überbordener filmtechnischer und -gestalterischen Perfektion. Die fast altmodisch wirkende, d.h. ohne Nebenhandlung ablaufender Erzählung entspricht der großen Tradition des amerikanischen Unterhaltungskinos.



Am Gelingen haben alle gleichmäßig Anteil, die vorzüglichen Darsteller, der raffiniert gehandhabte Schnitt und vor allem die Kamera, die u.a. mit faszinierenden Luftaufnahmen des nächtlichen Chicago brilliert. Dass ganz am Rande der Zuschauer Einblick in den gnadenlosen Mechanismus der Polizeibehörden erhält, die den zu Tode verurteilten Flüchtling mit einem Aufwand suchen, als handele es sich um den "Staatsfeind Nr.1", lässt einige klischeehafte Unwirklichkeit belanglos erscheinen. Da dieser Film überzeugend beweist, dass einem in unzähligen Fernsehserien abgenutzten Milieu auch ein anspruchsvolleres Niveau abzugewinnen ist, kommte sich der Bewertungsausschuss zur Vergabe des höchsten Prädikates entscheiden.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Actionfilm; Kriminalfilm
Regie:Andrew Davis
Darsteller:Tommy Lee Jones; Harrison Ford; Sela Ward
Drehbuch:David Twohy; Jeb Stuart
Buchvorlage:David Twohy
Kamera:Michael Chapman
Schnitt:Dov Hoenig; Dennis Virkler; David Finfer; Dean Goodhill, Don Brochu; Richard Nord
Musik:James Newton Howard
Länge:130 Minuten
Kinostart:16.09.1993
Verleih:Warner
Produktion: Bundesbeauftragte für Kultur*, Warner Bros. Productions;
FSK:16

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Bereits der Vorspann lässt die Handschrift des Regisseurs erkennen: Die gesamte Vorgeschichte wird hier untergebracht, gedrängt aber verständlich. Nach dem letzten Titel beginnt die Flucht, nichts als die Flucht des Dr. Kimble. Vor vielen Jahren war er im amerikanischen Fernsehen pausenlos unterwegs. Jetzt ist er auf die Leinwand zurückgekehrt und braucht nur zwei Stunden bis zu seiner Rehabilitierung. Diese zwei Stunden, so meint der Bewertungsausschuss, sind eine Meisterleistung in ihrer Kombination aus geradlinger Dramaturgie und überbordener filmtechnischer und -gestalterischen Perfektion. Die fast altmodisch wirkende, d.h. ohne Nebenhandlung ablaufender Erzählung entspricht der großen Tradition des amerikanischen Unterhaltungskinos.

Am Gelingen haben alle gleichmäßig Anteil, die vorzüglichen Darsteller, der raffiniert gehandhabte Schnitt und vor allem die Kamera, die u.a. mit faszinierenden Luftaufnahmen des nächtlichen Chicago brilliert. Dass ganz am Rande der Zuschauer Einblick in den gnadenlosen Mechanismus der Polizeibehörden erhält, die den zu Tode verurteilten Flüchtling mit einem Aufwand suchen, als handele es sich um den "Staatsfeind Nr.1", lässt einige klischeehafte Unwirklichkeit belanglos erscheinen. Da dieser Film überzeugend beweist, dass einem in unzähligen Fernsehserien abgenutzten Milieu auch ein anspruchsvolleres Niveau abzugewinnen ist, kommte sich der Bewertungsausschuss zur Vergabe des höchsten Prädikates entscheiden.