Atemnot

Kurzbeschreibung

Ein Zimmermann, der an chronischem Asthma leidet (oder ist er nur ein eingebildeter Kranker), ist besessen von der Vorstellung, sich schützen, isolieren und sein Haus in ein gigantische Luftfiltermaschine umbauen zu müssen.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Spielfilm
Regie:Georg Maas
Darsteller:Matthias Haase; Christiana Krüger
Drehbuch:Georg Maas; Thomas von Bennigsen
Kamera:Alexander Honisch
Schnitt:Dörte Völz
Musik:Rupert Hirne; Ulrich Maas
Länge:76 Minuten
Produktion: Remy, Madeleine, Filmproduktion, Berlin, Remy, Madeleine, Filmproduktion, Berlin Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin GmbH, im Auftrag Zweites Deutsches Fernsehen, Mainz

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Atemnot befällt den jungen Zimmermann, der gerade dabei ist, sich ein eigenes Heim auszubauen. Das ihn belastende Berufsleiden verschärft sich zu so schweren Asthma, dass er nur weiterleben zu können glaubt, indem er sein Haus in eine monströse Luftfilterungsmaschine umbaut, in die mit einzuziehen seine Freundin allerdings energisch ablehnt. Damit ist der Konflikt vorprogrammiert. Doch im gesunden Hochgebirge kommt es zum Happy-End, zum Versöhnungskuss unter Schutzhelmen, wie bei Mondmenschen.

Diese zunächst logisch sich anbietende Geschichte entwickelt sich allmählich zu einem Genre, das den Zuschauer vor die Frage stellt, ob er „Atemnot“ für eine absurde Komödie oder einen populärwissenschaftlichen Spielfilm über Entstehung und Behandlung von Allergien halten soll. Gut gelaunt entschied sich der Bewertungsausschuss für die Identifizierung als Mischform, die auf originelle Weise Lehrfilm und Lustspiel verbindet Diese Mischform produziert eine Dramaturgie, die mit exzellenten Einfällen aufwarten kann. Wenn sich das schlichte Bauernhaus in die Karikatur eines supramodernen Krankenhauses verwandelt, in dessen keimfrei ausgekacheltem Schlafzimmer das junge Paar beim besten Willen zu keiner sexuellen Befriedigung gelangen kann, dann erreicht das Spiel jenen augenzwinkernden, dennoch auch ernstgemeinten (weil zeitkritischen) Humor, der dem Regisseur vorgeschwebt haben mag. Da zudem das Spiel der Hauptdarsteller überzeugt und die Kamera Vorzügliches leistet (alle Arbeitsvorgänge beim Bau werden in schnellem, kurzem Schnitt zeitraffend optisch durchgezogen), hat der Bewertungsausschuss mit Vergnügen ein Prädikat erteilen können.