Apfelbäume

Kurzbeschreibung

Das Schicksal einer jungen Frau (vor und nach der Wende in der ehemaligen DDR), die sich in einem unausweichlichen Konflikt zwischen zwei Männern befindet und für die Erhaltung ihrer bäuerlichen Existenzgrundlage kämpft.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Spielfilm
Regie:Helma Sander-Brahms
Drehbuch:Helma Sander-Brahms
Kamera:Jürgen Lenz
Schnitt:Monika Schindler
Musik:Marc Beacco
Länge:112 Minuten
Verleih:Filmverlag der Autoren
Produktion: Alert Film GmbH, Alert Film GmbH, Berlin
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Bewertungsausschuss hat dem Film mit 4:1 Stimmen das Prädikat „wertvoll“ erteilt.

Im Süden von Berlin gibt es Felder, übersät mit Apfelbäumen. Lena wächst dort als Kind auf, ihre Großmutter begleitet sie mit guten Einsichten für das Leben. Später verliebt sich Lena in Heinz und heiratet ihn. Doch in dem kleinen Ort wohnt der Vorsitzende der LPG Sienke direkt gegenüber und er begehrt Lena.

Angesiedelt zwischen DDR-Idylle und der Realität eines sich abzeichnenden Wandels entwirft dieser Film eine Art Psychogramm der Befindlichkeiten in einem Dorf, das nicht nur wegen seiner großen Apfelbestände sich mit dem Trend zur Spekulation arrangieren muss.

Der Ausschuss war sich darin einig, dass dieser Film weniger in seiner Liebesgeschichte als in dem Kontext jener Randerscheinungen überzeugt, deren politischer Gehalt unprätentiös ins Bild gesetzt wird. Die Wandlung in der Zuneigung Lenas bleibt schwer Verständlich, doch mag sich darin eine gewollte Widersprüchlichkeit ausdrücken, sicher aber auch die Irritation, die mit den Verlockungen von Bedeutung, Verfügbarkeit und Lust verbunden ist. Mehrfach bleibt es in diesem Film nur bei Andeutungen, wie überhaupt die Regie in den stilleren Szenen weit besser gelang als dort, wo es dramatisch zugeht. Eine gewisse symbolische Überinterpretation, etwa da, wo abgeholzte Felder von einem düsteren Himmel überzogen werden, oder wo der Negativ-Charakter Sienkes von der Dunkelheit eines Türeingang gezeichnet ist, kann nicht übersehen werden. Andererseits gibt es bemerkenswert schöne Bilder, etwa gleich zu Beginn, wo die fernen Silhouetten von Industrie- und Obstbau den Standort beschreiben. Insgesamt bleibt der Eindruck eines engagierten Porträts dessen Botschaft de Sichtbarwerden menschlicher Anfälligkeiten angesichts eines gesellschaftspolitischen Wandels ist.