American Dreamz - Alles nur Show

Kinostart: 15.06.06
2006
Filmplakat: American Dreamz - Alles nur Show

FBW-Pressetext

Die FBW-Jury war beeindruckt: Eine USA-Satire ohne Platitüden, voller überraschender Einfälle und mit interessanten Figuren. Ein Film mit Köpfchen und mit Herz, der keine seiner Protagonisten verrät und dennoch an kritischer Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lässt.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Komödie
Regie:Paul Weitz
Darsteller:Dennis Quaid; Hugh Grant; Chris Klein
Drehbuch:Paul Weitz
Weblinks:;
Länge:108 Minuten
Kinostart:15.06.2006
Verleih:Universal
Produktion: NBC Universal Television, NBC Universal Television
FSK:6

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Wie nahe sich Politik und Showbusiness sind, wie sehr die Welt inzwischen von den Medien regiert wird, welche dominante Rolle das Fernsehen im Leben vieler Menschen spielt – das ist vielleicht kein ganz neues Thema. Aber es liefert immer wieder Stoff für Realsatiren - wie auch in diesem Fall. Im Mittelpunkt von „American Dreamz“ steht eine amerikanische Erfolgsserie, die auch in Deutschland ihre Parallele hat: „American Idol“. Gesucht werden die Superstars der Zukunft.
Vor allem zwei dieser künftigen Stars werden hier vorgeführt – ein Mädchen, das Britney Spears beinahe aufs Haar gleicht und ihre Seele für den Starruhm verkaufen würde (es letztlich auch tut), und ein junger Iraker, der eigentlich ein „Schläfer“ der Al Quaida ist, in den USA auf seinen großen Einsatz wartet und dabei seine eigenen „American Dreams“ entdeckt.
In einer geradezu furiosen Mischung aus Soap Opera, Melodram, Satire, Persiflage und schwarzem Humor wird sich hier über die hohle, verlogene und skrupellose Welt der TV-Realität hergemacht, aber auch über die Drahtzieher der Politik und der Politiker, die sich wie Marionetten fernsteuern lassen. Der „Knopf im Ohr“, über den der amerikanische Präsident Joseph Stanton seine Instruktionen erhält, die ihn „funktionieren“ lassen, wird auch im Fernsehen für bessere Direktiven in Nachrichtensendungen und im Entertainment benutzt.

Statt billigem Klamauk bietet der Film über amerikanische Träume und Albträume eine dramaturgisch sauber und stringent inszenierte Story mit überraschenden Entwicklungen, konsequent bis fast zum Schluss, als dann dem Gesetz des Happy End folgend, die Geschichte einen aufgesetzt wirkenden Epilog bekommt.
Hervorragend sind die Darsteller in dieser menschlichen Komödie, die letztlich alle tragische Figuren verkörpern – der Moderator der Show ist ein ebenso gebrochener Charakter wie die junge Frau, die um jeden Preis ein Star werden will und deren Mutter alle Bilder aus ihrer Kindheit verbrannt hat, auf denen das Mädchen unansehnlich fett war. Des Erfolges und des Ruhmes wegen werden neue Realitäten geschaffen, wird die eigene Biographie neu erfunden, um den Gesetzen der Public Relation fürs Fernsehen Genüge zu tun.
Alles ist Show – in diesem Fall eine überaus sehenswerte.