Alien Autopsy - Das All zu Gast bei Freunden

Kinostart: 16.11.06
2006
Filmplakat: Alien Autopsy - Das All zu Gast bei Freunden

FBW-Pressetext

Auch wenn der Titel irreführen und sogar abschrecken mag: Dies ist eine hochvergnügliche Mediensatire, die humoristische Rekonstruktion einer gefälschten (?) Dokumentation über die Autopsie an einem Außerirdischen. In Humor und Look kommt das sehr kurzweilig und „very british“ daher, die Produktionsstandards der alten Ealing Studios werden hier wiederbelebt. Manche Szenen wie das Labor im Wohnzimmer sind zum Schreien komisch, nebenbei gibt es viele kleine Lektionen über die Tricks des Filmemachens.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Science-Fiction
Regie:Jonny Campbell
Darsteller:Harry Dean Stanton; Bill Pullman; Götz Otto
Drehbuch:Davies Will
Weblinks:;
Länge:95 Minuten
Kinostart:16.11.2006
Verleih:Warner
Produktion: Warner Bros. Pictures, Warner Bros. Pictures
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Ein Film über die Dokumentation eines Making-of eines Remakes eines Dokumentarfilms und dabei auch noch eine verblüffend gelungene und rundum unterhaltsame Mediensatire. In raffiniert konstruierten Rückblenden erzählt der Film die Story eines verschollen geglaubten Militärdokumentarfilms über die Landung eines Ufos und die Autopsie eines Außerirdischen in der Wüste von New Mexico im Jahr 1947. Geschickt werden die Zuschauer im Film wie im Kino bis zum Schluss auf die Folter gespannt, ob 1947 nun wirklich Außerirdische auf der Erde gelandet sind und die US-Streitkräfte der Weltöffentlichkeit seitdem Informationen vorenthalten oder nicht.

Seine filmische Form wechselt der Film wie ein Chamäleon, er funktioniert als eine Parodie über Science-Fiction-Thriller, als Komödie, als Abbild eines Dokumentarfilms und gleichzeitig als Agententhriller. Zwischen den verschiedenen Genres wechselt die Geschichte geschickt hin und her.
Very british, sehr dicht und flüssig erzählt, kommt auch der populäre Fernsehwissenschafts-Moderator Jonathan Franks mit seiner Sendung „Facts or Fiction“ (eine Art „Welt der Wissenschaft“ oder „Wunder der Erde“) zu Ehren. Gleichzeitig wird die Gier der Fernsehanstalten nach Einschaltquoten veräppelt, das lässt sie peinlich aussehen wie weiland den „stern“ mit seinen Hitler-Tagebüchern.

Der Kniff, die dokumentarfilmhafte Inszenierung des Films in der Art eines „Making of“ mit einer bemerkenswerten Schnitttechnik aufzuziehen, anderseits die scheinbaren Spielfilmanteile mit Thrillermusik und mit Anleihen bei James-Bond-Filmen und Popmusik aus den siebziger Jahren zu unterlegen, ist über große Strecken so wahrhaftig, dass dem Betrachter dieses Vexierspiel allergrößtes Vergnügen bereitet. Die Zuschauer werden so zum heimlichen Komplizen der Protagonisten, ohne jedoch wirklich hinter das Geheimnis der Geschichte zu kommen. Für das Ende wird noch eine Überraschung bereitgehalten.
Und der Abspann verrät, dass bei den Dreharbeiten „keine Tiere oder Außerirdische verletzt wurden“.