Ali

Kinostart: 15.08.02
2001
Filmplakat: Ali

FBW-Pressetext

Dramatisch verdichtete, formal bestechende Impressionen aus dem Leben (1964-74) der Boxlegende Muhammad Ali alias Cassius Clay.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Biopic; Sport
Regie:Michael Mann
Darsteller:Will Smith; Jamie Foxx; Jon Voight
Drehbuch:Michael Mann; Stephen J. Rivele; Christopher Wilkinson; Eric Roth
Weblinks:;
Länge:154 Minuten
Kinostart:15.08.2002
Verleih:Fox
Produktion: Initial Entertainment Group, Columbia Pictures
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Michael Manns Film verknüpft auf höchst beeindruckende Weise Musik und Sport, jene beiden Populär-Kulturen, in und mit denen sich die Afro-Amerikaner einen selbstbewußten Platz in den Vereinigten Staaten und auch in der globalen Mediengesellschaft erkämpften. Die Jahre 1964 bis 1974, dies ist die Zeitspanne des Films, waren Muhammad Alis wichtigsten Jahre als Boxer: Der Weltmeistertitel im Kampf gegen Sonny Liston, die Aberkennung dieses Titels und der Verlust der Boxlizenz wegen seiner Kriegsdienstverweigerung und schließlich der Sieg über George Foreman in Kinshasa/Zaire, das sind die biografischen Eckpunkte des Films. Erzählt aber wird keine Heldengeschichte. Ali wird nicht verklärt, und auch erklärt wird nicht viel. Boxer reden nicht, sie handeln.

Die “Legende Ali” wird in Michael Manns Film in ihrer banalen Alltäglichkeit, in ihrer Widersprüchlichkeit und Zerrissenheit gezeigt, politischen Konflikte und Hintergründe bleiben nicht ausgespart. Neben all dem und über jede Sprachbarriere oder Erklärungslücke hinweg aber ist “Ali” vor allem ein emotionales und ein cineastisches Erlebnis.

Die Inszenierung ist atmosphärisch dicht und auch in den Massenszenen überzeugend, die Bild- und Ton-Montage tänzerisch sicher wie Alis berühmte Beinarbeit. Emmanuel Lubezkis Kameraarbeit verblüfft mit ihrer Vielseitigkeit. Die Boxszenen sind traumhaft choreografiert und die Soulmusik ist ein wesentlicher und integraler Bestandteil des Films. Die Parallelsequenzen eines Konzerts mit Sam Cooke und Alis Vorbereitungen auf den Kampf mit Sonny Liston oder der Song der Pointer Sisters und Alis Schäferstündchen mit einer Journalistin gehören zu den Höhepunkten des Films. Nicht zuletzt aber Will Smiths disziplinierte Darstellerleistung sichert “Ali” einen Platz im Boxfilm-Olymp.