Alfons Zitterbacke – Das Chaos ist zurück

Kinostart: 11.04.19
2019
Filmplakat: Alfons Zitterbacke – Das Chaos ist zurück

FBW-Pressetext

ALFONS ZITTERBACKE bringt die Abenteuer des zehnjährigen Hobbytüftlers und Tollpatschs, dessen großer Traum es ist, Astronaut zu werden, nach über 50 Jahren in modernem Gewand zurück auf die Kinoleinwand. Nach der gleichnamigen Buchreihe von Gerhard Holtz-Baumert.

Im Grunde steht die Zukunft von Alfons Zitterbacke schon fest. Der zehnjährige Junge wird einmal Astronaut. Genauso erfolgreich wie Alexander Gerst, sein großes Vorbild. Alfons wird fremde Galaxien entdecken und von aller Welt bewundert und umjubelt werden. Doch im wahren Leben ist Alfons ein Pechvogel. Er vergisst alles, verschüttet alles, verpasst alles. Seine Eltern machen sich große Sorgen um den kleinen Hobbytüftler. Doch Alfons hat einen Plan. Er will zusammen mit seinem besten Freund Benni und der neu an die Schule gekommenen Emilia an dem Wettbewerb für Nachwuchsforscher an der Schule teilnehmen, bei dem man einen Besuch bei der Deutschen Raumfahrtbehörde gewinnen kann. Doch Nico, sein Erzrivale an der Schule, will den Wettbewerb auch gewinnen. Und außerdem muss Alfons seinen Eltern glaubhaft versichern, dass er sich von nun an zusammenreißt und keine Dummheiten anstellt. Und genau das gelingt Alfons mal so gar nicht. Vor über 50 Jahren wurden die Geschichten rund um den Pechvogel und Hobbytüftler ALFONS ZITTERBACKE zum ersten Mal verfilmt. In der ehemaligen DDR erreichte Alfons Zitterbacke Kultstatus – nun haben Regisseur Mark Schlichter und seine Co-Drehbuchautoren Anja Flade-Kruse und John Chambers die Figur in die Jetzt-Zeit katapultiert. Das Ergebnis ist eine wunderschön kurzweilige Geschichte, bei der man in jeder Minute spürt, wie liebevoll die Abenteuer von Alfons adaptiert wurden. Das gesamte Figurenensemble, prominent besetzt mit Alexandra Maria Lara, Devid Striesow, Torsten Merten und vielen anderen, überzeugt, allen voran natürlich die Nachwuchsdarsteller. Leopold Ferdinand Schill und Lisa Moell als Alfons‘Freunde agieren genauso natürlich vor der Kamera wie Tilman Döbler, der als Alfons so ist, wie man sich einen besten Freund als Kind nur wünschen kann: Lustig, frech, einfallsreich und immer gutmütig und voller Ideen. Dass es die Kinder sind, die die besten Einfälle haben und Erwachsene nicht immer recht haben müssen, ist eine der vielen positiven Botschaften, die den Film durchziehen und ihn für die Ziel- und Altersgruppe der kleinen Filmfans zur perfekten Unterhaltung machen. Eine großartige und bis ins Detail liebevoll ausgewählte Ausstattung, eine super Sound- und Songkulisse und eine rasant-spritzige Story machen ALFONS ZITTERBACKE zu einem raketenmäßig großen Spaß für die ganze Familie.

Filminfos

Gattung:Kinderfilm
Regie:Mark Schlichter
Darsteller:Tilman Döbler; Alexandra Maria Lara; Devid Striesow; Leopold Ferdinand Schill; Lisa Moell; Katharina Thalbach; Wolfgang Stumph; Stephanie Stumph
Drehbuch:John Chambers; Mark Schlichter; Anja Flade-Kruse
Kamera:Christof Wahl
Schnitt:Claus Wehlisch
Musik:Egon Riedel
Jugend Filmjury:Lesen Sie auch, was die Jugend Filmjury zu diesem Film sagt...
Weblinks:kinderfilmwelt.de;
Länge:92 Minuten
Kinostart:11.04.2019
Verleih:X Verleih
Produktion: X Filme Creative Pool GmbH, ZDF; ARD;
FSK:0
Förderer:FFA; BKM; DFFF; MDM

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Mit »Alfons Zitterbacke – Das Chaos ist zurück« erfährt endlich auch eine Kultfigur der DDR eine Wiederauflage im großen Stil, die auf hervorragende Weise für ein breit aufgestelltes Kinderpublikum geeignet ist. Nach drei Büchern, einem Kinofilm und einer Fernsehserie hat es die liebenswerte Figur von Kinderbuchautor Gerhard Holtz-Baumert in unsere bundesrepublikanische Gegenwart geschafft und kann als Verfilmung dort in allen Belangen mit vergleichbaren populären Figuren aus der Jugendliteratur der letzten Jahre wie beispielsweise RICO UND OSKAR locker mithalten. Von Mark Schlichter in perfektem Tempo und mit viel Herz und Witz inszeniert, erzählt der Film eine wunderbare Außenseitergeschichte, die pädagogisch ambitioniert, aber keinesfalls schulmeisterlich daherkommt. Auf unterhaltsame Weise vermittelt das hervorragende Drehbuch sympathische Werte, erinnert Kinder daran, dass ihre Eltern mal genauso waren wie sie und appelliert an jedermanns Recht, anders zu sein als andere und mit Stolz die eigene Macke auszuleben. Die Botschaften sind klar, aber keineswegs dick aufgetragen – dem Film gelingt es diesbezüglich ebenso wie in Bezug auf Figurenausgestaltung und Emotionalisierung, durchgängig einen idealen Ton zu treffen. Exemplarisch sei hier auch die Ausgestaltung des Filmendes erwähnt: Anstatt auf moralisierende Weise die „Verlierer“ der Geschichte inszenatorisch überzubetonen, wie es überwiegend Konvention ist, feiern am Schluss einfach alle Figuren einträchtig zusammen. Den Schauspieler*innen gelingt es durch die Bank, das in Drehbuch und Inszenierung angelegte Maß an Humor so in ihr Spiel einzubinden, dass ihre Figuren streckenweise Karikaturen, nie aber Knallchargen werden. Neben dem sehr entspannten Einbezug alter DDR-Helden wie Sigmund Jähn oder Helmut Rossmann, dem Alfons-Darsteller von 1966, finden auch eine ganze Reihe aktueller Vorbilder auf unprätentiöse Weise Platz im Film, allen voran natürlich Alexander Gerst, aber auch Checker Tobi, Bürger Lars Dietrich oder Kinderdarsteller aus HANNI & NANNI, BIBI & TINA und DIE KÖNIGIN VON NIENDORF.
»Alfons Zitterbacke – Das Chaos ist zurück« ist ein durchweg gelungener Unterhaltungsfilm, der handwerklich brilliert, inhaltlich überzeugt und dabei nahe an der Zielgruppe agiert, ohne sich deshalb bei ihr anbiedern zu müssen.