Akte X: Der Film

Kinostart: 06.08.98
1998

Kurzbeschreibung

Geschickt schlägt der Film den Bogen von der Steinzeit bis zur
nahen Zukunft, in der ein FBI-Agentenpaar die Virenverseuchung
eines Kindes aufklären soll und dabei in einen Strudel von
Ereignissen gerät.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Kriminalfilm; Mystery
Regie:Rob Bowman
Darsteller:David Duchovny; Gillian Anderson; John Neville
Drehbuch:Chris Carter
Kamera:Ward Russell
Schnitt:Stephen Mark
Musik:Mark Snow
Länge:122 Minuten
Kinostart:06.08.1998
Verleih:Fox
Produktion: Bundesbeauftragte für Kultur*, Twentieth Century Fox Film Corporation; Ten Thirteen Production;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Ob eine erfolgreiche TV-Serie auf der Kinoleinwand ihre
Feuertaufe besteht, entscheidet letztlich der Zuschauer. Der Film
ist exponiert im Steinzeitambiente, geplotet in einer fiktiven,
aber zutiefst amerikanischen Wirklichkeit und inszeniert
geschickt ein Spiel mit dem Abnormen, Absurden, Unerklärbaren und
Rätselhaften. Erklärtes Genre-Ziel ist die wohldosierte
Verbreitung von Furcht und Schrecken, Suspence und Spannung bis
zur Schmerzgrenze unserer Nerven.
Dabei setzen die Episoden weniger auf die analytische
Denkfähigkeit des Zuschauers, sondern sollen uns in einen Strudel
von filmischen Ereignissen ziehen, in dem uns Bomben, mutierende
Viren, Plots, Feuerbrünste und Ufos nur so um den Kopf schwirren.
Verbindendes Element dieser Szenen ist das auf seine Weise gut
funktionierende Zusammenspiel des soften Mulders und die
darstellerische Präsenz der sachlich kühlen, aber doch weiblichen
Scully, die sich gerade in einer Herzens- und Gewissenskrise
befindet. Mulder hingegen leidet, da man ihm seine Theorie von
der großen Weltverschwörung nicht abnimmt.
Gemeinsam enttarnen sie einen Bombenanschlag als politisch
angelegtes Vertuschungsmanöver, denn außerirdische und geheime
Mächte bedrohen die Welt.

Forsch und pseudowissenschaftlich gehen Autor und Akteure zu
Werke, immer eingerahmt von einer opulenten, mal prähistorisch,
mal futuristisch anmutenden Szenerie, aufwendigen Schauplätzen,
bizarren Winterlandschaften, einer pseudodramatischen, weil
seichten Filmmusik und Klangkulisse.
Schließlich droht die Gefahr eines Evolutionssprunges. Da muß
dann schon ein so exzellenter Schauspieler wie Müller-Stahl auf
den Plan und zur Aktion gerufen werden, um dem Ganzen Seriosität
und Glaubwürdigkeit zu verleihen. Dabei jonglieren Buch, Schnitt
und Montage raffiniert mit dem wohldosierten Wechsel von Action-
und Dialogszenen, deren Inhalt zu oft entweder menschlich
bedeutungsschwer und pseudoaufklärerisch ist.

Allerdings ist dem Film die Fähigkeit nicht abzusprechen, daß er
souverän und stimmig sein Genre bedient.