Afterword

Filmplakat: Afterword

FBW-Pressetext

Sie und Er, das war einmal. Er hat sich immer als Insel gesehen, sie wollte zum Festland gehören. Sie wollte ihm begreiflich machen, dass alles möglich ist – er hat ihr gar nicht zugehört. Doch nun ist es genug damit. Nun muss er ihr zuhören. Denn sie greift zum Mikrofon, versammelt ein paar Follower und zieht in die weite Welt. Wo der Himmel strahlt und Bäume sich im Takt zur Musik wiegen. Und wenn sich alles gut und richtig anfühlt, dann ist es auch Zeit zu tanzen. Mit AFTERWORD gelingt dem Filmemacher Boris Seewald die perfekte Symbiose aus Bild und Ton. Die wunderschön in Szene gesetzten Kameraeinstellungen werden vom ausdrucksstarken Gesicht der Protagonistin gefüllt, dargestellt von Marama Corlett, auf der Tonebene erklingt ihre gefühl- und kraftvolle Ansprache an die ganze Welt, gepaart mit musikalischen Klängen und Arrangements sowie den entgegengesetzten leisen Zweifeln eines unsichtbaren männlichen Pendants. Das alles zusammen macht AFTERWORD zu einer höchst poetischen Filmkomposition, die in einer bildgewaltigen Schlusschoreografie ihren furiosen Schluss findet.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm
Regie:Boris Seewald
Darsteller:Marama Corlett; Patrick Hanna
Drehbuch:Philip Moore
Kamera:Georg Simbeni
Schnitt:Boris Seewald
Musik:Ralf Hildenbeutel
Länge:9 Minuten
Produktion: seewald & hanna UG
FSK:oA
Förderer:FFA

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

„Afterword“ – wirklich nur ein Nachwort? Der Untertitel zum Film verrät schon mehr, auf was sich der Zuschauer einstellen muss: „From the ashes of our love“.
Ein Mikrofon in der Hand, wie eine Waffe gehalten, rechnet eine junge Frau mit einer zu Ende gegangen Liebe ab. Ein Monolog des Scheitern, des Bedauerns, des Verlustes und der Hoffnung auf das künftige Leben. Ein Monolog, der auch in einen Dialog mit dem Ex -Geliebten mündet, der die unterschiedliche Sichtweise der Beziehung und der Gefühle offen legt. Er spricht von zwei getrennten Inseln, die nicht zusammen kommen konnten, was sie wiederum verneint. Die Sprache der Beiden ist sehr poetisch, passend dazu auch mit einem gewissen Pathos und mit Texten in schnellem Rhythmus vorgetragen, was dem Zuschauer im Schluss nur wenig zeitlichen Raum zur eigenen Reflexion lässt.
Insgesamt aber bewertet die Jury AFTERWORD als ein hochinteressantes filmisches Kunststück der besonderen Art, das von der Hauptdarstellerin sehr gut gespielt und mit wunderschönen Bildern bereichert wurde.