Filmplakat: Achill

FBW-Pressetext

Es sind alles Erinnerungen. An ihn, an die erste Begegnung, an den Schmerz der Trennung. Vieles hat weh getan, vieles sie geprägt. Doch sie will all dies nicht missen. Denn es sind die kleinen Momente, die das Große des Lebens aufmachen. Was Gudrun Krebitz in ACHILL gelingt, ist eine kunstvolle Collage aus verschiedenen Eindrücken und auch Stilmitteln. Krebitz arbeitet mit Stop Motion, mit Hintergrundgeräuschen im Off, mit Grafiken und Fotografien. Seine besondere Komplexität und einen zusätzlichen visuellen Reiz gewinnt der Film durch die Verfremdung seines filmischen Materials und die kunstvolle Verschachtelung der einzelnen Ebenen. Dazwischen immer wieder die Bilder einer Frau, die ihren Weg geht. Unbeirrt und doch bereit, jeder Gabelung zu folgen. Mit ACHILL ist der Künstlerin Gudrun Krebitz ein wunderschöner Film gelungen, der sowohl in Form als auch Inhalt experimentiert und spielt. Und der den Zuschauer bewegt.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kurzfilm
Regie:Gudrun Krebitz
Drehbuch:Gudrun Krebitz
Kamera:Moana Vonstadl
Schnitt:Gudrun Krebitz
Musik:Marian Mentrup
Länge:8 Minuten
Produktion: Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Von einer „Sehnsucht nach Verschleierung“ spricht die Ich-Erzählerin des Films, und die Unschärfe ist dann auch sowohl das Leitmotiv wie auch das beherrschende Stilmittel von „Achill“. Mit Zeichentricksequenzen, Übermalungen, Stoptrick-Aufnahmen und anderen verfremdenden Animationstechniken kreiert Gudrun Krebitz in ihrem Experimentalfilm zugleich irritierende und sehr persönliche Bilder, um einen Gemütszustand zu illustrieren, der von Ambivalenzen zu schillern scheint. Auch auf der Tonebene arbeitet sie mit in freier Assoziation montierten Fragmenten wie kurzen Dialogen mit einem englisch sprechenden Freund, einzelnen Sätzen eines kleinen Mädchens, das ihr inneres Kind zu sein scheint und programmatischen Formulierungen, mit denen sie ansatzweise ihre eigene Poetik erklärt. Vor allem in den animierten Strichzeichnungen gibt die Regisseurin sehr intime Einblicke in das Gefühlsleben ihrer Figur. So entsteht ein vielschichtiges, faszinierendes und geheimnisvolles Porträt, bei dem vor allem die künstlerische Radikalität und die Stilsicherheit der Filmemacherin überzeugen, sodass ihr Kurzfilm von der Jury einstimmig mit dem höchsten Prädikat bewertet wird.