About Schmidt

Kinostart: 27.02.03
2002
Filmplakat: About Schmidt

FBW-Pressetext

Jack Nicholson brilliert als grumpy old man in diesem leisen, hintergründigen und menschelnden Film, der bestens unterhält.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Komödie
Regie:Alexander Payne
Darsteller:Jack Nicholson; Kathy Bates; Hope Davis
Drehbuch:Alexander Payne; Jim Taylor
Weblinks:;
Länge:125 Minuten
Kinostart:27.02.2003
Verleih:Warner
Produktion: New Line Cinema, Michael Besman- / Harry Gittes-Production;
FSK:6

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Schmidt (Jack Nicholson) muß in den Ruhestand und der Nachfolger ist auch schon da. Mit dieser Situation kommt er nicht zurecht. Als dann auch noch seine Frau plötzlich stirbt und die von ihm nicht gewollte Hochzeit seiner Tochter nicht zu verhindern ist, scheint seine Welt zu zerbrechen. Doch ein über eine karitative Einrichtung vermitteltes Patenkind in Afrika verändert sein Leben. Grund dafür ist die Auflage, neben der monatlichen Geldüberweisung auch in persönlichen Briefkontakt zu treten. Durch diese Briefe an Ndugu findet Schmidt einen Weg, wieder auf den eigenen Beinen zu stehen.

Der Film von Alexander Payne beherrscht die seltene Kunst, eine ganz einfache Geschichte aus einem durchschnittlichen Leben mitreißend zu erzählen und beim Zuschauer eigene Assoziationen zu wecken. Die Geschichte wird vielschichtig und häufig mit doppeltem Boden versehen erzählt.
Faszinierend sind die facettenreichen Wandlungen der Figur von Schmidt vom normalen Mittelstandstypen zu einem eigenständigen Pensionär und seinem möglichen Neustart in die reale Selbständigkeit. Die Briefe an das Waisenkind verändern zunehmend seine Sicht auf das bisherige Leben und damit auch seine Persönlichkeit. Hierzu findet Jack Nicholson als Darsteller einen überragenden und treffsicheren Ausdruck in Mimik und Gestik. Die kleinsten Veränderungen werden für den Betrachter spürbar. Dies läßt natürlich auch an andere vergleichbare Höhepunkte seiner Karriere als Darsteller (u.a. „Shining", 1980) denken. Bei den Nebenrollen ragt Kathy Bates als Schwiegermutter Roberta besonders heraus.
Die Kamera von James Glennon findet für das nuancenreiche Geschehen adäquate Bilder und überraschende Blickwinkel. So werden seelische Schieflagen oder Situationen, in denen das Leben aus dem Rahmen zu fallen droht, ebenso überzeugend und feinfühlig ins Bild gesetzt wie die Körpersprache von Nicholson. Die Musik, nicht zum bloßen Soundteppich degradiert, pointiert Szenen der Handlung teilweise recht ironisch.
So wirkt selbst das Schlußbild, in dem Schmidt von Ndugus Zeichnung gerührt ist und vielleicht eine neue Aufgabe in seinem Leben findet, glaubhaft.