A History of Violence

Kinostart: 13.10.05
2005
Filmplakat: A History of Violence

Kurzbeschreibung

David Cronenberg's A HISTORY OF VIOLENCE nimmt seine Zuschauer:innen auf eine tiefgründige und provokante Reise mit. Der Film behandelt die Themen Identität, Gewalt und Familie.

Tom Stall, gespielt von Viggo Mortensen, ist ein Familienvater und Inhaber eines kleinen Cafés in einer friedlichen Kleinstadt. Als er in einen Überfall verwickelt wird und drei Männer tötet, wird er plötzlich als Held gefeiert und von der Öffentlichkeit als Beispiel für amerikanische Tapferkeit und Selbstverteidigung gefeiert. Doch seine Vergangenheit holt ihn ein, als ein skrupelloser Gangster ihn als ein ehemaliges Mitglied seiner Verbrecherbande erkennt und ihn und seine Familie bedroht.

Mortensen überzeugt in seiner Rolle als vermeintlicher Held, die er mit einer faszinierenden und unheimlichen Intensität spielt. Auch die anderen Darstellenden, darunter Maria Bello, Ed Harris und William Hurt, sind hervorragend besetzt und tragen zum emotionalen Gewicht des Films bei.

Cronenberg schafft es, eine unheimliche Atmosphäre zu schaffen, die den Zuschauer zwingt, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, wer wir wirklich sind und welche Konsequenzen unsere Handlungen haben. A HISTORY OF VIOLENCE ist so ein Kunstwerk, das die Grenzen zwischen Gut und Böse, Identität und Gewalt verschwimmen lässt.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama
Regie:David Cronenberg
Darsteller:Maria Bello Ed Harris Ashton Holmes William Hurt Stephen McHattie
Drehbuch:Josh Olson
Länge:96 Minuten
Kinostart:13.10.2005
Verleih:Warner
Produktion: Bender-Spink, Inc., New Line Cinema;
FSK:18

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Tom Stall hat eine gewalttätige Vergangenheit, und die holt ihn ein, nachdem er in seinem Diner von zwei Killern überfallen wird, die er so reaktionsschnell und routiniert umbringt wie dies nur ein Profi vermag. Seine Frau und seine beiden Kinder ahnen nichts von dem früheren Leben des bescheiden in einer kleinen ländlichen Ortschaft lebenden Mannes. Aber nachdem auch ein Besuch eines ehemaligen Komplizen in einem Blutbad endet, lernen sie nicht nur seine dunklen Seiten, sondern auch ihre eigenen kennen.

David Cronenberg hat einen zeitgemäßen film noir gedreht, der schnörkellos und wie aus einem Guss eine spannende und intelligente Geschichte erzählt. Aber die bei diesem Regisseur überraschende Einfachheit ist trügerisch, denn er zeichnet auch ein komplexes Familienporträt, bei dem existenzielle Fragen nach Identität und Moral behandelt werden. Weil Cronenberg die Familienszenen authentisch inszeniert und die vier Darsteller dabei durchgehend glaubwürdig und realistisch agieren, wirken die Gewaltszenen um so schockierender. So wie Tom Stalls früheres Leben wie aus einem anderen Film zu sein scheint, so ändert Cronenberg auch seine Stilmittel in den Szenen, in denen Stall sich mit seinen früheren Partnern auseinandersetzen muss. Zuerst Ed Harris mit einer fürchterlichen Narbe im Gesicht und dann Hurt als Gangsterboss in Philadelphia sind reine Genrefiguren, wobei William Hurts kurzer Auftritt zugleich so originell, beängstigend und komisch ist, dass durch ihn der Film im letzten Akt noch einen neuen, völlig unerwarteten Schub bekommt.

„A History of Violence“ ist zugleich ein packender Thriller und eine hochintelligente Meditation über Gewalt. Die Darsteller, die Inszenierung und die Dramaturgie überzeugen auf höchstem Niveau: Das ist spannende Unterhaltung mit Tiefgang.