25 Stunden

Kinostart: 15.05.03
2002
Filmplakat: 25 Stunden

FBW-Pressetext

Meisterhaft gestaltete und packende psychologische Studie über einen verurteilten Dealer und sein Umfeld. Ein "Seelen-Striptease" mit hohem moralischen und gesellschaftlichen Anspruch.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama
Regie:Spike Lee
Drehbuch:David Benioff
Weblinks:;
Länge:135 Minuten
Kinostart:15.05.2003
Verleih:Buena Vista Filmverleih
Produktion: Forty Acres / Mule Filmworks, Inc., Touchstone Pictures; Industry Entertainment; Gamut Films;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

24 Stunden bleiben dem Edel-Drogen-Dealer Monty zum Antritt einer siebenjährigen Haftstrafe. 24 Stunden, in denen er mit seinem verpfuschten Leben abrechnet und noch einmal mit den wichtigsten Personen seines bisherigen Daseins zusammentrifft. Um sich zu verabschieden, aber auch um ab- und aufzurechnen. Hart, facettenreich und unter Verzicht auf Klischees kommt alles auf den Prüfstein, wird hinterfragt, werden Beziehungen neu geordnet. Glaubwürdig ist die Milieuzeichnung und auch das kritische Schuldeingeständnis des Protagonisten, ohne dadurch zur falschen Identifikationsperson zu werden.
Also ein zutiefst moralischer Film, der mit den typischen amerikanischen Werten spielt, auch emotionalisiert und sich nicht vor pathetischen Untertönen scheut. Diese dann aber auch mit scharfen gesellschaftlichen Anklagen konterkariert.
Ein Höhepunkt des Films ist Montys schonungslose Abrechung vor einem Spiegel mit den Menschen des Schmelztiegels New York, dem Moloch Weltstadt, um dann sein eigenes Leben aufs Heftigste in Frage zu stellen.
Ein vorzügliches Drehbuch bildet die Grundlage für diesen überlangen Film, der trotz seiner Länge nie an Spannung verliert. Vorzüglich auch die darstellerischen Leistungen, die gediegene Kameraführung, ein adäquater Soundtrack und die präzise Montage.
Eine besondere Erwähnung verdient die schön verfremdete und dramaturgisch außergewöhnlich gestaltete Schlußsequenz: Die 25. Stunde im Leben von Monty vor seinem Eintritt in die „Hölle“ Zuchthaus zeigt den amerikanischen Lebenstraum, den er selbst nie erfahren hat und er sich für ihn für immer verschließen wird.