Zweiakter

Filmplakat: Zweiakter

FBW-Pressetext

Marco spielt in einer Theatertruppe die Hauptrolle als inhaftierter Mörder. Doch er kann nicht überzeugen. Weder sich selbst noch den Regisseur. Irgendetwas an seinem Spiel muss sich ändern. Seine Kollegin Tina schlägt ihm das berühmte Method-Acting nach Lee Strasberg vor. Es geht darum, die Rolle zu verinnerlichen und dabei tief empfundene Gefühle zuzulassen. Marco beherzigt den Expertenrat und wird besser und besser. Doch der Preis ist hoch. Denn die Grenze zwischen Realität und Spiel verschwimmt. Für Marco und die Zuschauer. Eine überraschende Geschichte mit vielen Wendungen, ein überzeugendes Darstellerensemble und eine unheimlich anmutende Mystery-Atmosphäre – dies alles vereint Jungregisseur Oliver Wergers in seinem 24minütigen Debütfilm. Der Schluss des Films setzt noch einmal einen furiosen und verwirrenden Schlusspunkt, sodass eine Frage nie ganz beantwortet werden kann: Welche Ebene stimmt denn nun? Gelungene Genre-Unterhaltung.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm; Mystery
Regie:Oliver Wergers
Darsteller:Kai Malina; Inka Lioba Bretschneider; Markus Klauk; Beate Weidenhammer; Michael Jassin; Bernd Rehse
Drehbuch:Oliver Wergers; Patrick Steuber
Kamera:Marc Menningmann
Schnitt:Simone Knappe
Musik:Dan Eckert
Länge:24 Minuten
Produktion: Oliver Wergers Filmproduktion Oliver Wergers
Förderer:Macromedia Hochschule

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Wir befinden uns mitten in den Theaterproben zu einem Stück um den inhaftierten Mörder John R. Der für die Hauptrolle. vorgesehene junge Schauspieler Marco hat in den Proben große Mühe, in die Rolle zu finden und läuft so Gefahr, diese zu verlieren. Seine Theaterkollegin Tina gibt ihm das Handbuch „Method Acting“ von Lee Strasberg und überzeugt ihn davon, sich durch diese Methode besser in seine Rolle einzufinden. Das gelingt ihm dann auch eindringlich, wobei seltsame Persönlichkeitsveränderungen bei ihm festzustellen sind.
Offensichtlich identifiziert Marco sich mehr und mehr mit der realen Persönlichkeit des Mörders John R. und plötzlich tauchen nur für ihn scheinbar sichtbar Personen auf, die nicht auf die Probenbühne gehören. Und alptraumhaft erlebt Marco auch in seinen Visionen die Mordtat. Ist er vielleicht tatsächlich selbst John R.?
Mit einem hervorragend ausgeklügelten Drehbuch, das über einen guten Spannungsbogen verfügt, spielt sich das Geschehen auf zwei Erzählebenen ab, wobei die beiden Ebenen im Verlauf des Films immer mehr ineinander fließen. Auch dank einer äußerst kunstvollen und präzisen Montage. Ein besonderes Lob verdienen die guten darstellerischen Leistungen sowie die hervorragende Kamera- und Lichtarbeit in der dunklen Studio-/Theater-Atmosphäre.