Wunder des Waldes

VÖ-Datum: 06.02.14
2012
Filmplakat: Wunder des Waldes

FBW-Pressetext

Der Wald. Ein ganz eigener Öko-Kosmos, Lebensraum für Pflanzen, Tiere und auch Menschen. Und gleichzeitig ein Ort voller Geheimnisse, Mythen und Märchen. Auch in Finnland gibt es Sagen und Erzählungen, die sich um den Wald ranken. Da gibt es den Weltenbaum, der die Erde mit dem Universum verbindet. Oder die Legende vom Unglückshäher, einem kleinen rotgefiederten Vogel, der für Jäger als Glücksbringer, für andere Menschen als Todesbote gilt. Der finnische Dokumentarfilm WUNDER DES WALDES verbindet die Welt der Mythen mit Beobachtungen vom tierischen Treiben im Wald. Durch alle Jahreszeiten hindurch begleiten die Filmemacher die Vögel, Bären, Schlangen und Käfer bei ihrem Leben mit und in der Natur. Insgesamt acht Jahre lang dauerten die Dreharbeiten. Entstanden sind dabei beeindruckende Bilder der Schönheit und Faszination, die wie Impressionen wirken und gerade jüngeren Zuschauern einen ersten Einblick in die Wunder der Natur liefern können. WUNDER DES WALDES ist wie ein filmischer Spaziergang durch den Wald – inspirierend, magisch und lehrreich.
Prädikat wertvoll

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Filminfos

Gattung:Dokumentarfilm
Regie:Ville Suhonen; Kim Saarniluoto
Drehbuch:Ville Suhonen
Kamera:Hannu Siitonen; Mikko Pöllänen; Teemu Liakka
Schnitt:Kim Saarniluoto
Musik:Panu Aaltio
Webseite:nordiskfilm.fi;
Länge:75 Minuten
VÖ-Datum:06.02.2014
Produktion: MRP Matila Röhr Productions Oy
FSK:0
Anbieter-Link:
DVD Extras:Trailer

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Mythos des Waldes ist legendär, nicht nur in Deutschland, sondern auch und ganz besonders in Finnland, wo es viele unberührte Wälder gibt. WUNDER DES WALDES zeichnet sich aus durch die begleitende Erzählung und Beschreibung von Elfen, Trollen und Kobolden. Sie werden als Hüter und Bewohner des Waldes beschrieben. Das Glück jedes Waldbesuchers liegt in ihren Händen.
Wir sehen die Tiere dieses Öko-Kosmos in den vier Jahreszeiten, ihre Nistplätze, ihre besonderen Vorlieben und die Gefahren, denen sie ausgesetzt sind.
Besonders die Vögel werden sehr häufig gezeigt und begleitet. Ihre Rolle im Zusammenspiel der Tiere des Waldes wird beschrieben, zum Beispiel die des Unglückshähers, der die anderen Tiere mit seiner Stimme und seinem Schrei vor Gefahren warnt, als Wächter des Waldes sozusagen. Oder das Birkhuhn, das nur Birkenspitzen frisst, während der größere Auerhahn sich mit Tannennadeln begnügen muss, die ganz abscheulich schmecken. Der Bär als größter Bewohner des Waldes galt den Menschen lange als übernatürliches Wesen, das alljährlich im Frühjahr neu geboren wird. Dass er allerdings tatsächlich zum Winterschlaf in seiner Höhle verschwindet, wissen wir heute natürlich. Wegen seiner angenommenen Wiedergeburt sahen die Menschen in ihm den Geist ihrer Ahnen, sie fürchteten und verehrten ihn. Ameisen, Luchse, Marder, Eule und Eichhörnchen werden ebenfalls in vielfacher Aktion gezeigt.
Die majestätische Wirkung der alten Bäume, die immer schon Mittelpunkt der Naturmythologie waren und als Kraftquelle dienen sollen, werden eindrucksvoll inszeniert.
Naturgewalten wie Donner und Blitz erscheinen furchterregend und archaisch, nicht selten lassen sie den Wald zerstört zurück. Doch der erweist sich als widerstandsfähig, die genickten Bäume dienen mancher Spezies als Nahrung und die Tiere passen sich den Gegebenheiten an.
Der Film stellt mit vielen Langzeit-Beobachtungen eine besondere Kategorie des Naturfilms dar, die durch die begleitende Erzählung und die Fragen eines Kindes im Off unterstrichen wird. Die gelegentlich überzogene Dramatik der Musikbegleitung lässt vermuten, dass die Autoren ihren Bildern die gewünscht dramatische Wirkung nicht immer zutrauen. Weniger wäre hier mehr gewesen, denn die teils intime Wirkung der Bilder durch viele Großaufnahmen, besonders der Vögel, und auch die humorvolle Interpretation einzelner Tieraktionen wirken für sich.