True Grit

Kinostart: 24.02.11
2010
Filmplakat: True Grit

FBW-Pressetext

Als der rechtschaffene Frank Ross von dem Kleinganoven Tom Chaney hinterhältig ermordet wird, schwört Franks 14-jährige Tochter Mattie Ross – überwältigend gespielt von der Oscar® nominierten Hailee Steinfeld – Vergeltung: Sie heuert den raubeinigen und nicht immer gesetzestreuen Marshall Rooster Cogburn an (Oscar®-verdächtig gespielt durch Jeff Bridges) und macht sich gemeinsam mit ihm und dem kauzigen Texas Ranger LeBoeuf (Matt Damon), auf die Suche nach dem Mörder. Die Coen-Brüder beleben das Western-Genre auf großartige Weise wieder neu. Voller Humor, Wärme, Einfallsreichtum und einem unglaublich starken Darstellerensemble erschaffen sie eine kraftvolle und opulente Verfilmung der Romanvorlage von Charles Portis. Jeff Bridges füllt die Rolle des ruppigen leicht abgehalfterten Marshalls grandios aus. Und die junge Hailee Steinfeld als beharrliche und unerschrockene Rächerin ist eine wirkliche Entdeckung für den Film. Epische Landschaftsaufnahmen und eine ausgefeilte Bildkomposition lassen die Verbeugung vor dem Genre erkennen. Kino, das Herzen berührt und ein wunderbar stimmungsvoller Eröffnungsfilm für die diesjährige Berlinale.

Filminfos

Gattung:Spielfilm; Western
Regie:Joel Coen; Ethan Coen
Darsteller:Jeff Bridges; Hailee Steinfeld; Matt Damon; Josh Brolin; Barry Pepper; Dakin Matthews; Paul Rae; Ed Corbin
Drehbuch:Joel Coen; Ethan Coen
Buchvorlage:Charles Portis
Kamera:Roger Deakins
Schnitt:Ethan Coen; Joel Coen
Musik:Carter Burwell
Webseite:truegritmovie.com;
Länge:111 Minuten
Kinostart:24.02.2011
Verleih:Paramount
Produktion: Paramount Pictures Germany GmbH, Skydance Productions; Scott Rudin Productions; Mike Zoss Productions;
FSK:12

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Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

14 Jahre jung ist Mattie Ross, standhaft und klug. Und so ist es für sie Selbstverständlichkeit und Ehrensache, den feigen Mörder ihres Vaters an den Galgen zu liefern. Unnachgiebig in Worten und Taten gelingt es ihr, statt der versagenden Obrigkeit den alten einäugigen, trunksüchtigen und raubeinigen U.S.Marshall Rooster Cogburn für die Jagd auf den Mörder zu gewinnen. Und gegen alle Widerstände begleitet sie ihn dabei tapfer.
TRUE GRIT ist ein Remake des Oscar- preisgekrönten Films DER MARSHALL von Henry Hathaway mit dem legendären John Wayne in der Titelrolle. In einer Zeit, in der der Western aus der Filmlandschaft fast vollkommen verschwunden ist, das Wagnis einer Neuverfilmung eines Klassikers in diesem Genre anzugehen – dazu gehört Mut und Können.
Joel & Ethan Coen setzen dieses Vorhaben souverän um. In keiner Weise sind sie der Versuchung erlegen, eine Kopie des berühmten Vorbildes zu machen. Ihr Werk bedient sich zwar der Grundstruktur der Geschichte, ist aber in Dramaturgie, Inszenierungskraft und vor allem in der Gestaltung der Dialoge neue Wege gegangen: So ist es ein wunderbares Spiel mit den Elementen des Western, gleichzeitig aber auch eine liebevolle Hommage an das Genre. Der Film spart nicht an konsequenter Härte und heftigen Schock-Elementen. Dies wird aber auf herrliche Weise durch die „Helden“ der Geschichte gebrochen. Matt Damon als Idealbild eines lauteren und unschlagbaren Texas-Rangers ironisiert sich selbst mit misslungenen Aktionen und gibt wieder einmal mehr eine Kostprobe seines großen schauspielerischen Könnens. Hailee Steinfeld ist eine fantastische Neuentdeckung und spielt die Rolle der jungen Mattie Ross nahezu auf Augenhöhe mit ihren berühmten Partnern. Und dann die filmische Legende: Jeff Bridges, der „Dude“, spielt ihn nicht nur, er ist der „Marshall“ - versoffen, verkommen, aber von unerreichter Ehrlichkeit und Treue. Sein fast unerschöpflicher Wortfluss, seine unglaublichen Erzählungen aus dem „alten wilden Westen“ sind der trefflich herzerfrischend humorvolle Kontrapunkt zur harten Action.
Ein hervorragendes Drehbuch, eine prachtvolle Kameraführung, der gelungene musikalische Score, die präzise Ausstattung und perfekte Montage sind weitere Elemente großen filmischen Handwerks neben der unverwechselbaren Inszenierungskraft der Coen-Brüder. Ein besonderes Lob gilt dem außergewöhnlich gelungenen Ende des Films: Kein Abgesang, sondern eine Verbeugung vor den Traditionen und Werten des alten Wilden Westens und seiner Epigonen.