Serengeti

Kinostart: 03.02.11
VÖ-Datum: 29.07.11
2010
Filmplakat: Serengeti

FBW-Pressetext

Als Grzimek 1959 seinen Dokumentarfilm über die Serengeti-Wüste drehte, wollte er Aufmerksamkeit für die beschützenswerten Wunder der Natur erreichen. Noch heute ist diese Landschaft eindrucksvoll, aber mehr denn je in Gefahr. Der faszinierende Dokumentarfilm von Reinhard Radke begleitet unzählige Herden von Gnus, Zebras und Antilopen auf ihrem Weg Hunderte von Kilometern durch Tansania und Kenia. Mit seinen bildgewaltigen Aufnahmen macht er bewusst, wie übermächtig Natur sein kann. Dieses archaische und grandiose Schauspiel zeigt Radke mit fantastischen Bildern, einer ungeheuren Materialfülle und der angenehmen Erzählerstimme von Hardy Krüger Jr. Die Hindernisse für die Tiere erscheinen oftmals übermächtig, umso erstaunlicher ist es, dass die Tiere die Strapazen wieder und wieder auf sich nehmen, um am Ende des Kreislaufs wieder da anzukommen, wo die Reise begann: Am Fuße einer Vulkanlandschaft, bereit für eine neue Generation Leben. Ein großartiges Filmerlebnis nicht nur für Naturliebhaber.

Filminfos

Gattung:Dokumentarfilm
Regie:Reinhard Radke
Drehbuch:Reinhard Radke
Kamera:Reinhard Burgheim
Schnitt:Klaus Müller
Musik:Martin Lingnau; Ingmar Süberkrüb
Webseite:serengeti-derfilm.de;
Weblinks:; ;
Länge:102 Minuten
Kinostart:03.02.2011
VÖ-Datum:29.07.2011
Verleih:Universum
Produktion: Leonine Distribution GmbH, Studio Hamburg Doc Lights; Intervista Digital Media; NDR Naturfilm
FSK:6
DVD EAN-Nummer:4013575579693

Trailer wird nach Klick nicht abgespielt?
Hier geht es zum Download des aktuellen Quicktime-Players.

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Mit einer atemberaubenden Bildgewalt fängt dieser Film eines der gewaltigsten Naturschauspiele in einer noch weitgehend in ihrem Urzustand belassenen Landschaften der Erde ein: die zyklischen Wanderungen der Gnus, Zebras und Antilopen durch die Serengeti, Massai Mara und Ngorongoro. 50 Jahre nach Bernhard Grzimeks oscargekröntem Naturfilm SERENGETI DARF NICHT STERBEN zeigt Reinhard Radke, wie sehr diese afrikanische Landschaft immer noch von Leben brodelt. Dabei hat er sich bewusst entschieden, jede menschliche Spur in seinem Film zu vermeiden - nur im Kommentar, der angenehm sonoren Stimme von Hardy Krüger jr. kommt die menschliche Gattung als Bedrohung für das Gleichgewicht des Lebens in der Serengeti vor. Dabei zeigt der Film allerdings alles andere als eine Idylle. Tod, Sex und das Wetter seien die gemeinsamen Nenner von jeder erzählten Geschichte, hat ein kluger Mann vor kurzem gesagt. „Serengeti“ ist dafür ein ideales Beispiel, denn in ihm wird in immer neuen Variationen vom Fressen und Gefressenwerden, von der Fortpflanzung und dem Kommen und Gehen des Regens erzählt. Wenn das Wasser knapp wird, wandern die Tiere in riesigen Herden zu den feuchteren Gebieten, und kehren zum Beginn der Regenzeit wieder zurück.

Dieser Zyklus bildet den dramaturgischen Rahmen des Films, der prall gefüllt ist mit grandiosen Tier- und Naturaufnahmen. Da gibt es extreme Nahaufnahmen, panoramenartige Totalen, Zeitlupen und die in Naturfilmen allgegenwärtigen Wolkenformationen im Zeitraffer. Man kann das Geschick und die Geduld von Reinhard Radke nur bewundern, denn es ist schwer, so nah an die Tiere zu kommen und sie dann auch genau im richtigen Moment aufzunehmen. In der Montage hat sich Radke dann etwas schöpferische Freiheit erlaubt. Da wird aus für sich harmlosen Aufnahmen durch eine dramatische Schnittfolge mit dem entsprechenden Text und spannender Musik schnell eine lebensgefährliche Situation. Diese Methode wirkt ein wenig zu offensichtlich, wenn sich ein Leopard angeblich an eine Gepardin mit ihren Kleinen anschleicht, die beiden Parteien aber nie in einer gemeinsamen Einstellung zu sehen sind. Abgesehen von diesen kleinen, wohl doch eher fiktiven, Spannungsbögen wird der Film seinem monumentalen Thema gerecht.

Man spürt die Liebe des Regisseurs zu den Tieren und der Natur - aber man spürt ebenfalls, dass es eine wissende Liebe ist, die nicht verniedlicht, sondern immer auch die Gnadenlosigkeit zeigt, mit der in der Natur die Stärksten sich durchsetzen.