Sass - Die Meisterdiebe

Kinostart: 27.09.01
2001
Filmplakat: Sass - Die Meisterdiebe

FBW-Pressetext

Breit angelegte, verschwenderisch ausgestattete Biografie von zwei Meisterganoven in Berlin der 30er Jahre. Der Film überzeugt vor allem durch die darstellerischen Leistungen und das Zeitkolorit.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama
Regie:Carlo Rola
Darsteller:Jürgen Vogel; Ben Becker; Henry Hübchen
Drehbuch:Uwe Wilhelm; Holger Carsten Schmidt
Länge:112 Minuten
Kinostart:27.09.2001
Verleih:Constantin Film Verleih GmbH
Produktion: Moovie the art of entertainment GmbH, Roxy Film; Road Movies Filmproduktion; Taurus Film;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Durch die Rahmenhandlung (Gerichtsverhandlung) wird ein Spannungsbogen erzeugt, der sich jedoch auf Dauer als wenig tragfähig erweist. In vielen kleinen Episoden wird vom Leben der Brüder Sass erzählt, von ihren Anfängen als arme, ehrliche Handwerker, die von der Obrigkeit unter Druck gesetzt werden, und die eine beispiellose Karriere als Einbrecher machen. Dabei geht es weniger darum, ein genaues historisches Zeitbild entstehen zu lassen, als vielmehr in auf Hochglanz polierten Bildern Höhepunkte einer romantisch verklärten Gangstergeschichte zu erzählen. Die Emotionen und Sehnsüchte der Figuren geraten dabei fast aus dem Blickfeld, wenn zum Beispiel nicht der Kauf des Prunkautos gezeigt wird, sondern nur der Wunsch anklingt und das Resultat vorgeführt wird, das Auto als Requisit auf dem Hof.

Daß die Mehrheit des Bewertungsausschusses dennoch für die Erteilung eines Prädikats votiert hat, ist den hervorragenden Hauptdarstellern zu danken. Ben Becker und Jürgen Vogel spielen ihre Rollen als unzertrennliche Brüder mit einer hohen Intensität, die selbst in der opernhaft zerdehnten Sterbeszene glaubhaft wirkt, und Henry Hübchen gibt der Figur des Jägers außergewöhnliche menschliche Aspekte. Otto Sander überzeugt als Vertreter der Arbeiterklasse und als enttäuschter Vater. Trotz einer hochkarätigen Besetzung gelingt es den meisten anderen Darstellern jedoch nicht, mehr als die schon im Drehbuch angelegten Klischeefiguren abzubilden.