Same Same But Different

Kinostart: 21.01.10
VÖ-Datum: 11.11.10
2009
Filmplakat: Same Same But Different

FBW-Pressetext

Ebenso mächtig wie zerbrechlich ist diese junge Liebe zwischen zwei Welten: Praktikant Ben, glänzend gespielt von David Kross, ist nach Asien gefahren, um mal richtig Gas zu geben und Spaß zu haben. Stattdessen findet er seine große Liebe in der HIV-infizierten Prostituierten Sreykeo und verstrickt sich auch nach seiner Rückkehr nach Deutschland immer weiter in ein komplexes Beziehungsgeflecht aus Armut, Abhängigkeiten, Missverständnissen und tiefster Zuneigung. Detlev Bucks ungewöhnliches Projekt beweist, dass der Regisseur sein Handwerk beherrscht und an die Verfilmung dieser authentischen Lebensgeschichte mit erstaunlichem Einfühlungsvermögen für seine jungen Protagonisten, die Lebensrealität in Kambodscha und das Lebensgefühl der nach Abwechslung suchenden Backpackertouristen herangeht. Authentische Momente ohne Klischees!

Filminfos

Gattung:Drama; Spielfilm
Regie:Detlev Buck
Darsteller:Mario Adorf; David Kross; Anatole Taubmann; Apinya Sakuljaroensuk
Drehbuch:Ruth Toma
Buchvorlage:Benjamin Prüfer
Kamera:Jana Marsik
Schnitt:Dirk Grau; Jeanette Würl
Musik:Konstantin Gropper; Bert Wrede
Weblinks:;
Länge:104 Minuten
Kinostart:21.01.2010
VÖ-Datum:11.11.2010
Verleih:Delphi
Produktion: Boje Buck Produktion GmbH
FSK:6
Förderer:FFA; MBB; DFFF; FFHSH
DVD EAN-Nummer:4009750207284
Anbieter-Link:

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Solch einen Film hat wohl kaum jemand von Detlev Buck erwartet. Er erzählt die auf einer wahren Begebenheit beruhende Liebesgeschichte des jungen Rucksacktouristen Ben und der kambodschanischen Prostituierten Sreykeo so ernsthaft und einfühlsam, dass man von einem Entwicklungssprung des einstigen Komödienmachers sprechen kann.

Er inszeniert atmosphärisch stets dicht, und sowohl die in Asien wie auch die in Deutschland gedrehten Sequenzen wirken zum einen durch die ausgezeichnete Kameraarbeit, besonders aber durch die guten Leistungen des Darstellerensembles verblüffend authentisch. Mit David Kross und Apinya Sakuljaroensuk hat Buck zudem ein Paar gefunden, dem es gelingt, viel von jener berühmten Chemie zwischen einander zu erzeugen, ohne die keine Liebesgeschichte im Kino funktionieren kann. So kann man auch die komplexen und oft widersprüchlichen Motive nachvollziehen, die beide vorantreibt. Denn Ben ist alles andere als ein guter Samariter und Sreykeo ist nicht käuflich und berechnend, wenn sie fordert, dass Ben auch ihre Familie finanziert. Beide leben in völlig verschiedenen Wertesystemen und während Ben seine Freiheit nicht verlieren will, bleibt Sreykeo auch als HIV-Infizierte immer ihrer Familie verpflichtet. Dass und wie die beiden trotz dieser Widerstände zueinanderfinden, erzählt der Film mit viel Liebe zu seinen Figuren.

Dabei überzeugt auch, wie dramaturgisch geschickt all diese Konflikte und Krisen im Film dargestellt werden. So reichen kurze Sequenzen, die allerdings durch Gastauftritte von Mario Adorf und Olli Dittrich geadelt werden, um Bens Arbeitssituation und seine Familie auf den Punkt zu bringen. Buck findet solche Bilder wie den Elefanten im Minenfeld, die poetisch Bens Situation in Kambodscha deutlich machen. Trotz der Tragik der Geschichte behält der Film eine ganz eigene Leichtigkeit. Buck war immer ein lakonischer Erzähler, und so wird er auch hier nie melodramatisch. So vermeidet er jeden falschen Ton, auch wenn das Thema des Sextourismus beständig mitschwingt. SAME SAME BUT DIFFERENT ist selbst auch ein filmisches Minenfeld im besten Sinne.