Paulas Geheimnis

Kinostart: 13.09.07
2006
Filmplakat: Paulas Geheimnis

FBW-Pressetext

Dies ist wirklich ein Film für Kinder und Jugendliche. Er nimmt seine Zielgruppe ernst, unterhält bestens und ist für Mädchen wie Jungs interessant. Der elfjährigen Paula wird ihr Tagebuch gestohlen, der eher pummelige Mitschüler Toby hilft ihr bei der abenteuerlichen Suche. Weiße Ritter und Selbstbehauptung, Herkunftsunterschiede und Freundschaft sind die Themen des geschickt gebauten und absolut altersgerechten Films. Glänzend besetzt und inszeniert.

Filminfos

Gattung:Kinder-/Jugendfilm
Regie:Gernot Krää
Darsteller:Thelma Heinzelmann; Paul Vincent de Wall; Constanze Spranger
Drehbuch:Gernot Krää
Weblinks:; ;
Länge:98 Minuten
Kinostart:13.09.2007
Verleih:Farbfilm Verleih
Produktion: Filmautoren AG
FSK:6
Förderer:FFA; BKM; Nordmedia; KJDF

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Die elfjährige, aufgeweckte Paula vertraut alle Erlebnisse und geheimen Gedanken ihrem Tagebuch an. Als sie in der U-Bahn von zwei ungefähr Gleichaltrigen nach dem Weg gefragt wird, merkt sie nicht, dass die beiden es nur auf den Inhalt ihres Rucksacks abgesehen haben. So wird sie Opfer einer Kinderbande. Der Übergriff auf ihren persönlichsten Besitz, auf ihr Tagebuch, verstört sie sehr.

Toby, ein Mitschüler Paulas, hat alles beobachtet und bietet ihr an, als Hobby-Detektiv das Diebesgut wieder zu beschaffen. Bevor jedoch Paula und Toby das Tagebuch wieder bekommen, müssen sie noch dafür sorgen, dass Toby die Nachprüfung in Mathe besteht und Paula nicht ins Pferdeparadies auf Sylt verschickt wird.

Wie die beiden Jugendlichen das schaffen, das erzählt der geschickt gebaute Film beeindruckend altersgerecht und mit viel Einfühlungsvermögen in die Gefühle seiner Figuren. Paula, die vom weißen Ritter träumt und Toby bisher gar nicht beachtet hat, lernt sein Umfeld kennen und damit eine neue Realität, die sie von ihrem wohlhabenden Elternhaus nicht kennt. Toby, der mit List und Schläue der Bande auf die Schliche kommt und mit Paulas Unterstützung für die Nachprüfung paukt, imponiert ihr zunächst gar nicht. Erst als sie wahrnimmt, wie er sich für sie und ihre Interessen einsetzt, ändert sie ihre Meinung und nimmt auch seine liebenswerten Seiten wahr.

Der Film erzählt im altersgerechten Tempo mit viel Witz und manchen unerwarteten Wendungen seine Geschichte. Die sichere Inszenierung wie auch die glänzende Besetzung der beiden Hauptrollen machen den Film für beide Geschlechter interessant. Die Entwicklung beider Protagonisten gelingt filmisch überzeugend. Die jungen Darsteller, nicht zu vergessen auch Tobys Schwester, die eine komödiantische Rolle hat, überzeugen durch ihr Spiel.

Viele Aspekte werden im Laufe der Handlung mit einbezogen und auf interessante Art dargestellt. Der soziale Unterschied, die Milieu-Unterschiede zwischen Toby und Paula, die beide scheinbar trennen, die Hilfe und Kameradschaft, die sie einander bieten, die Nöte der Flüchtlingskinder aus Rumänien, die gegen ihren Willen verschleppt wurden und nun zum Stehlen missbraucht werden.

Die Erkenntnis, dass mit Phantasie und persönlichem Einsatz viele auch scheinbar unlösbare Probleme zu bewältigen sind. Wenn es zum Beispiel gelingt, mit einem Anruf alle Probleme eines Flüchtlingsmädchens zu lösen, verzeiht man diese märchenhafte Wendung einem überaus gelungenen Film für eine junge Zielgruppe, die viel zu selten mit adäquaten Filmen versorgt wird.

Dies ist wirklich ein Film für Kinder und Jugendliche. Er nimmt sie ernst und unterhält dabei bestens.