Messner

Kinostart: 27.09.12
2012
Filmplakat: Messner

FBW-Pressetext

Er ist einer der erfolgreichsten Bergsteiger aller Zeiten und hat als Erster alle Achttausender dieser Welt erklommen: Reinhold Messner. Doch nie war er unbestritten in der öffentlichen Wahrnehmung. 1970 musste Messner den Verlust seines Bruders Günther verkraften, mit dem er gemeinsam den Nanga Parbat bestieg. Doch nur Messner kehrte von der Expedition zurück. Der Filmemacher und Bergsteiger-Experte Andreas Nickel hat sich zum Ziel gesetzt, Reinhold Messner zu portraitieren. Zu Wort kommen dabei vor allem Menschen, die Messner gut kennen, allen voran seine Brüder. Dies macht den Film auch gleichzeitig zu einer Familiengeschichte. Das kollektive Trauma des Bruderverlustes wird thematisiert, ohne aber sensationsheischend zu wirken. Wichtige Stationen im Leben Messners werden fiktional nachgestellt, sind aber in die Erzählungen der realen Personen harmonisch eingebettet. Ein vielschichtiges Portrait einer ambivalenten und faszinierenden Persönlichkeit.

Filminfos

Gattung:Dokumentarfilm
Regie:Andreas Nickel
Darsteller:Reinhold Messner
Kamera:Denis Ducroz
Schnitt:Lodur Tettenborn
Musik:Peter Horn; Andrej Melita; Wolfgang Gleixner
Weblinks:;
Länge:104 Minuten
Kinostart:27.09.2012
Verleih:Movienet
Produktion: Explorer Media GmbH & Co.KG, Bayerischer Rundfunk (BR); Arte Deutschland;
FSK:6
Förderer:FFF Bayern; DFFF

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Reinhold Messner, der Mann, der als erster Mensch einen Achttausender ohne Atemgerät bezwungen hat – aber auch der Mann, der seinen Bruder bei einer Tour am Nanga Parbat verloren hat. Seit Jahrzehnten ist dieser Mann eine Art Faszinosum, das kaum greifbar ist.
Zwar war der Ausschuss über die eingesetzte Splitscreen und das Re-Enacting mancher Erinnerungen geteilter Meinung, doch war die Kritik an diesen beiden Punkten zu keinem Zeitpunkt der Diskussion so relevant, dass eine Prädikatisierung in Frage gestanden hätte. Zu groß ist die gesamte Leistung von Regisseur Andreas Nickel und seinem Team.
Auf bewundernswerte Weise gelingt es Nickel, mit diesem Dokumentarfilm den Menschen Reinhold Messner dem Zuschauer näher zu bringen, ihn sozial- und auch zeitgeschichtlich einzuordnen, Motivationen und Handlungen nachvollziehbar zu machen. Die angeführten Gesprächspartner sind bestens ausgesucht und tragen spannende zentrale Aussagen bei. Wie dabei die Familie Messner als wichtige soziale und mentale Triebfeder für seinen Lebensweg mit beleuchtet wird, gehört zu den großen Leistungen des Regisseurs.
Messner wird entmystifiziert, ohne dabei an Faszination zu verlieren, vielmehr wird der vielschichtige Mensch sichtbar, der über Jahrzehnte Menschen und Medien in seinen Bann gezogen hat. Seine Bedeutung für den Alpinsport der Gegenwart wird durch ein kurzes Zitat Luis Trenkers vermittelt, der seine Hochachtung und gleichzeitige Abneigung für diese neue Generation Bergsteiger auf den Punkt brachte.