Lilith

Filmplakat: Lilith

FBW-Pressetext

Eine alte Dame geht ihrem immer gleichen Tagesablauf nach. Die unerwartete Entdeckung eines ungewöhnlichen Geschäftes durchbricht ihren trostlosen Kreislauf und offenbart gleichzeitig ihren Wunsch nach menschlicher und körperlicher Nähe. Die Figur Lilith gilt als Symbol der Emanzipation im Feminismus, als Figur für Sinnlichkeit und Leidenschaft. Die Hauptfigur in Aleksandra Szymanskas Kurzfilm - eine alte Frau, gefangen in ihrem stets gleichen Tagesablauf - entdeckt die Lilith in sich. Gewidmet der Großmutter der Regisseurin, liefert der Film ihr nicht nur eine liebevolle Hommage, sondern ist ebenso eine scharfe Momentaufnahme über das „Altsein“ und die damit verbundenen Schwierigkeiten. Getragen von ruhigen Bildern voller Melancholie und einer hervorragenden Hauptdarstellerin vermittelt der Film überzeugend, welch große Anstrengung es von älteren Menschen erfordert, aus dem gewohnten Kreislauf herauszubrechen und einen „Neuanfang“ zu wagen. Am Ende deuten sich ein Hoffnungsschimmer und positiver Ausblick an. Denn für etwas Neues ist es nie zu spät.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Kurzfilm
Regie:Aleksandra Szymanska
Darsteller:Ilse Bendin; Gerda Böken; Mechtild Tiziani-Roth; Dana Cebulla; Demet Fey
Drehbuch:Aleksandra Szymanska
Kamera:Ingo Scheel
Schnitt:Rainer Nelissen; Damian Szmurlo
Musik:Sebastian Heuckmann
Länge:22 Minuten
Produktion: HOMO LUDENS Pictures / Szymanska & Szmurlo Gbr
Förderer:Hessische Filmförderung; Film- und Medienstiftung NRW

Trailer wird nach Klick nicht abgespielt?
Hier geht es zum Download des aktuellen Quicktime-Players.

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Das zauberhafte Städtchen Alsfeld ist Schauplatz dieser kleinen Geschichte um eine alleinstehende, ältere Frau. Dem langsamen Lebensrhythmus der Frau angepasst streift die Kamera über Bilder und Gegenstände in ihrem Wohnzimmer und bringt sie dem Zuschauer näher. Mit Strickarbeiten verdient sie ein Zubrot und füllt ihren Alltag. Im Kontakt zu den Menschen im direkten Umfeld unterliegt sie deren Neugierde, was ihre Scheu noch vergrößert. Ein neuer Laden für feine Lingerie erweckt nicht nur ihr Interesse, sondern reizt sie auch zum Kauf. Und für einen Augenblick vermag sie, aus ihrem Alter auszubrechen und ihre Sinnlichkeit und Weiblichkeit wieder zu entfalten. Und doch: Jetzt hat sie auf einmal auch wieder einen Blick nach draußen und muss feststellen, dass ein Mann für sie Interesse zeigt...
Eine ruhig und schön beobachtete Geschichte, eine Huldigung an die Würde des Alters und gleichzeitig, ob bewusst oder unbewusst, eine Hommage an Brechts „Die unwürdige Greisin“, glaubhaft und mutig gespielt von Ilse Bendin.