Jonas

Kinostart: 05.01.12
VÖ-Datum: 09.08.12
2011
Filmplakat: Jonas

FBW-Pressetext

Jonas ist 18 Jahre alt und hat schon zwei Anläufe für den Schulabschluss vermasselt. Nun erhält er an der Paul-Dessau-Gesamtschule eine letzte Chance. Ein Kamerateam begleitet ihn dabei. Alles an dieser Schule ist echt. Die Schüler und ihre Probleme, die Lehrer und ihre pädagogisch unterschiedlichen Herangehensweisen, sogar die Schulband, die Jonas gründet. Alles das ist echt. Bloß Jonas nicht, denn dahinter verbirgt sich Schauspieler Christian Ulmen. Ein mutiges und überzeugendes Experiment ist dieser Film mit einem Schauspieler, der dafür bekannt ist, in fremde Rollen zu schlüpfen und diese dann im „echten“ Leben zu testen. Hier nun drückt er erneut die Schulbank und der Zuschauer fühlt sich in die eigene Schulzeit zurückversetzt, lernt viel über Sorgen und Nöte heutiger Schüler und Lehrer. Keiner wird durch die Kamera vorgeführt, jeder wird ernst genommen. Ulmen schafft es als Kunstfigur Jonas, echte Sympathien zu wecken. Bis zum Schluss fiebert man mit, ob er die Probezeit besteht. Und vor allem, ob er endlich den Logarithmus versteht!

Filminfos

Gattung:Doku-Fiktion
Regie:Robert Wilde
Darsteller:Christian Ulmen
Drehbuch:Johannes Boss; Robert Wilde
Kamera:Frank Lamm
Schnitt:David Gruschka
Webseite:jonas-derfilm.de;
Weblinks:;
Länge:106 Minuten
Kinostart:05.01.2012
VÖ-Datum:09.08.2012
Verleih:Delphi
Produktion: Boje Buck Produktion GmbH, ARD; Degeto; DCM Productions;
FSK:6
Förderer:FFA; MBB; DFFF
DVD EAN-Nummer:4009750204900
DVD Extras:Behind the Scenes

Trailer wird nach Klick nicht abgespielt?
Hier geht es zum Download des aktuellen Quicktime-Players.

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Jonas ist schon 18 Jahre alt, fährt ein eigenes Auto, und ist mehrfacher Sitzenbleiber. In der Brandenburger Paul Dessau-Gesamtschule in Zeuthen bietet sich ihm nun die letzte Chance auf einen Schulabschluss. Eine scheinbar normale Geschichte, wenn nicht der schon über Dreißigjährige Christian Ulmen diesen Jonas verkörpern würde und dessen Erlebnisse in einer realen Schule mit „echten“ Schülern und Lehrern und einem Kamerateam in mehr als sechs Wochen live gedreht wurde.
Ein erstes Lob gebührt der Paul Dessau-Gesamtschule, die dieses Experiment nicht nur genehmigte, sondern auch unterstützte. Ein Experiment, das sich wohl ohne große Störungen in den Unterrichtsalltag der Schule einbrachte.
Es ist ein sehr realistischer und gleichzeitig spannender Blick in diesen Schulalltag, der in seiner „Normalität“ gezeigt wird. Es ist besonders schön, die Lehrer in ihrer Arbeit im Unterricht zu beobachten. Sie sind sich sehr ähnlich, mit ihren Stärken, ihren Schwächen und auch Fehlern. Glaubhaft der Umgang der Lehrer mit ihren Schülern und umgekehrt. Ausgespart wird dabei auch nicht der permanente Leistungsdruck, der auf Schülern wie auch auf den Lehrern lastet.
Dass Jonas ein nicht gerade normaler Schüler ist, bezweifelt niemand. Dennoch ist er es, welcher durch seine offene und freundliche Art seine Mitschüler zu begeistern und zu motivieren vermag und so auch offene Herzen beim Lehrkörper vorfinden kann. Also auch ein Plädoyer an Schule und Lehrer, scheinbar gescheiterten „Jonas-Typen“ eine Chance zu geben. So sollte Schule sein!
Eine Empfehlung ganz nebenbei: Politiker sollten sich dieses Gesamtschulmodell mit musischer Ausrichtung als empfehlenswertes Objekt zu ihrer Fortbildung ruhig einmal näher ansehen.
Zum Schluss das noch fehlende Lob für die grandiose Leistung von Christian Ulmen und des gesamten Teams, das sich ganz offensichtlich trotz sechs Wochen Drehzeit wunderbar in den Schulalltag eingebracht hat, ohne diesen bei ihren sicherlich auch sehr eingeschränkten Arbeitsmöglichkeiten nicht nachhaltig zu stören. Gratulation!