Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück

Kinostart: 14.08.14
VÖ-Datum: 22.01.15
2014
Filmplakat: Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück

FBW-Pressetext

Tagaus, tagein beschäftigt sich Hector als Psychiater mit dem Unglück seiner Patienten. Jedem geht es schlecht, jeder jammert. Und keiner scheint mehr zu wissen, was Glück wirklich bedeutet. Als Hector merkt, dass sich der Frust seiner Patienten immer mehr auch auf ihn überträgt, entschließt er sich zu einem radikalen Schritt. Er packt seine Koffer, lässt seine Freundin Clara in London zurück und begibt sich auf eine Reise durch die Welt. Quer über alle Kontinente will er seine Zelte aufschlagen. Um eine Frage zu beantworten: Was genau macht Menschen glücklich? Und was ist das eigentlich - das Glück? Die gleichnamige Literaturvorlage zu Peter Chelsoms Film stammt von François Lelord, der selbst als Psychiater tätig ist und bereits in mehreren Büchern zentrale Fragen nach dem Suchen und Finden von Glück, Liebe und Zufriedenheit stellte. Der Film selbst greift diese Fragen auf und verwandelt sie in ein charmantes und begeisterndes filmisches Abenteuer voller überbordender Ideen und Bilder. Gutmütig, ein wenig naiv und vor allem voller strahlendem Optimismus verkörpert Simon Pegg die Titelfigur Hector und stolpert von einer skurrilen Begegnung in die nächste. Die Besetzung dieser so wichtigen Nebenfiguren ist hochkarätig, ob Stellan Skarsgard als ultraprofessioneller Geschäftsmann, Jean Reno als Drogenboss oder Toni Collette als Hectors erste große Liebe. Sie alle beeinflussen Hectors Sicht auf die Welt und geben der Geschichte einen spannenden und berührenden Rahmen, zusammen mit 15 wichtigen Lektionen über das Glück und seine Bedeutung. Die Bilder von Hectors Reise sind wunderschön und dem jeweiligen Kontinent angepasst. Die flirrenden Lichter einer chinesischen Großstadt, die unglaubliche Weite und Farbenpracht der afrikanischen Landschaft oder die sonnendurchfluteten Strände von Los Angeles – die Kamera von Kolja Brandt fängt all dies auf wunderbare und stimmige Weise ein. Immer wieder eingestreut sind träumerisch inszenierte Montagen, die den Zuschauer mitnehmen in Hectors Gedanken- und Gefühlswelt. Und so kann man sich bis zum Schluss dem Zauber und der Emotionen nicht entziehen, die er durchlebt. Am Ende kehrt Hector nach Hause zu Clara zurück. Er hat vielleicht nicht die Antwort auf all seine Fragen gefunden. Doch er weiß jetzt, wo er sein persönliches Glück findet. HECTORS REISE ODER DIE SUCHE NACH DEM GLÜCK ist ein unterhaltsames und berührendes Filmvergnügen, das den Zuschauer mit einem fröhlichen Strahlen und einem warmen Gefühl entlässt. Und das ist wahres Kino-Glück!

Filminfos

Gattung:Spielfilm; Literaturverfilmung
Regie:Peter Chelsom
Darsteller:Simon Pegg; Rosamund Pike; Stellan Skarsgard; Jean Reno; Veronica Ferres; Christopher Plummer; u. a.
Drehbuch:Peter Chelsom; Maria von Heland
Buchvorlage:Francois Lelord
Kamera:Kolja Brandt
Schnitt:Claus Wehlisch
Musik:Dan Mangan
Weblinks:;
Länge:119 Minuten
Kinostart:14.08.2014
VÖ-Datum:22.01.2015
Verleih:Wild Bunch Germany
Produktion: Egoli Tossell Film GmbH, Produktionsgesellschaft Hector 1; Happiness Productions; Wild Bunch Germany;
FSK:12
Förderer:FFA; MBB; FFF Bayern; DFFF; MDM; MEDIA-Programm der EU
DVD EAN-Nummer:4009750271384
Anbieter-Link:

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Hector, ein gut beschäftigter Psychiater und von seiner Freundin gehätschelter, im Alltag etwas ungeschickter Zeitgenosse, erkennt, dass er für seine Patienten und ihr Lebensglück nicht so viel tun kann, wie er es sich eigentlich wünscht. Das bringt ihn zur Erkenntnis, dass er selbst nicht weiß, was Glück bedeutet und wo es zu finden ist. So beschließt er, sich auf eine Reise zu begeben und Menschen auf der ganzen Welt zu fragen, was für sie Glück bedeutet.

Diese Exposition, vorgegeben durch den Bestseller des Autors Francois Lelord, der sich in seinem Buch um eine möglichst einfache und verständliche Sprache bemüht, bietet einerseits dem Film die Möglichkeit, große Schauwerte zu zeigen, und gleichzeitig mit seinen betont naiven Fragestellungen viele Menschen jenseits kultureller Schranken einzubeziehen. Hectors Reise bedeutet sowohl Selbsterfahrung als auch den idealen Ansatz, fremden Menschen Fragen nach ihrem persönlichen Glück zu stellen. Er beginnt in China, wo ihn seine eigene Vorstellung von Glück überrascht. Wenig überraschend fällt die Erfahrung bei den Mönchen in Tibet aus, ein Klischee, das der Film wohl nicht vermeiden wollte.

Seine Erlebnisse in Afrika bringen Hector nicht nur angenehme Momente. Hier gerät er in lebensgefährliche Situationen, macht aber auch die Erfahrung von Freundschaft. Weiter geht es in die USA und auch dort warten Erlebnisse in Zusammenhang mit Glück und Freundschaft auf Hector. Und er spürt, dass es Zeit wird, sich auf sein eigenes Glück zu besinnen.

Allen Situationen ist systematisch eine Antwort unterlegt, worin das Glück liegt, woran man es erkennt, wie man es wahrnimmt. Die Glücksthesen sind bewusst einfach formuliert, sie sollen für jeden nachvollziehbar sein. Auch wenn sie manchmal an Kalendersprüche erinnern, gewinnt der Film doch in vielen Momenten an Tiefe, regt zum Nachdenken an. Die Weltreise Hectors erhält durch Kamera und Schnitt ein sehr gutes Tempo, die Menschen, die ihm begegnen, machen das Thema glaubwürdig und seine eigene Entwicklung nachvollziehbar. Regie und Darsteller lassen ihre Freude am Film erkennen und geben ihm Farbe. Der Film unterhält sein Publikum mit Niveau und kann mit Sicherheit auch selbst glücklich machen.