Exitus

Filmplakat: Exitus

Kurzbeschreibung

"Exitus" erzählt einen Klassiker des Ehedramas: Mann kommt zu spät und angetrunken nach Hause.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Kurzfilm
Regie:Eberhard Weißbarth
Darsteller:Ingrid Mülleder; Eberhard Weißbarth; Moritz Berg; Mario Lietz
Drehbuch:Eberhard Weißbarth
Kamera:Martin Rettschlag
Schnitt:Bernd Latzel; Martin Bahre; Eberhard Weißbarth
Musik:René Schostak
Webseite:exitus-film.com;
Länge:28 Minuten
Produktion: picture & sound, Film- und Fernsehproduktion Eberhard Weißbarth

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

In kunstvollem Schwarzweiß und mit einer anspruchsvollen Kameraführung, zu der eine virtuose Plansequenz und ein gewollter Stilbruch als letzte Pointe zählen, wird hier mit altbekannten Genreversatzstücken gespielt. Aus einem Ehedrama entwickelt sich EXITUS nach dem Ableben der Gattin des Protagonisten in die Richtung jener Geschichten, in denen die Leiche dem Mörder zum Verhängnis wird. So wie bei Edgar Allen Poe eine mit dem toten Opfer eingemauerte Katze den Täter verrät, ist es hier eine kaputte Lampe am Auto, in dessen Kofferraum die Tote liegt. Im scheinbar unvermeintlichen Moment der Entdeckung durch einen Verkehrspolizisten wechselt die Perspektive und alles war nur geträumt. Nun wird zu einem weiteren altbekannten Erzählmuster gewechselt: dem Traum, der sich in der Realität wiederholt. Doch hier wird ein geschickt vorbereitetes Überraschungsmoment aus der Trickkiste gezaubert, denn der Täter wird zum Opfer und nun fährt die Frau ahnungslos in die Falle, die der Zuschauer drohen sieht.

Weißbarth hat diese Stilübung, die ohne ein Wort Dialog auskommt, mit einem sicheren Gefühl für Atmosphäre und filmische Wirkung inszeniert. Mit 29 Minuten ist sie für einige Mitglieder der Jury ein wenig lang geraten, aber ein langsamer Aufbau, in dem die Spannung allmählich gesteigert wird, gehört zu den Stilmitteln jener Filme, durch die EXITUS“ inspiriert wurde. Ein Film wie aus einem Guss, der neugierig auf weitere Filme von Eberhard Weißbarth macht.