Die Tür

Kinostart: 26.11.09
2009
Filmplakat: Die Tür

FBW-Pressetext

Ein Alptraumszenario vom Feinsten! Der Maler David kann sich nicht verzeihen, dass er den Tod seiner Tochter verschuldete. Durch eine geheimnisvolle Tür, die ihn in eine Parallelwelt führt, bekommt er eine zweite Chance. Denn dort liegt die Zeit fünf Jahre zurück und so kann er sein Kind vor dem tödlichen Unfall retten. Dafür muss er allerdings sein altes Ich aus dem Weg schaffen, was nicht folgenlos bleibt. Geschickt bedient sich diese Romanverfilmung mit einem stark agierenden Mads Mikkelsen unterschiedlicher Genre und kombiniert so Krimi-Elemente mit Mystery und einem Schuss Science Fiction. Herausgekommen ist dabei ein atmosphärisch dichtes Zerreisspiel für die Nerven und eine abwechslungsreiche Variation des Doppelgängermotives.
Prädikat wertvoll

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Filminfos

Gattung:Thriller; Mystery
Regie:Anno Saul
Darsteller:Jessica Schwarz; Heike Makatsch; Mads Mikkelsen
Drehbuch:Jan Berger
Buchvorlage:Akif Pirincci
Länge:104 Minuten
Kinostart:26.11.2009
Verleih:Senator
Produktion: Wüste Filmproduktion, Senator Film Produktion;
FSK:16
Förderer:FFA; MBB; DFFF; FFHSH

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Beim Leben gibt es keine zweite Chance. Was aber - wenn doch? Wenn wir einen schweren Fehler, durch den wir einen unheilbaren Schaden erlitten haben, noch einmal korrigieren könnten? Wenn wir als ältere, klügere Menschen die Fehltritte unserer Jugend zurücknehmen könnten? Darüber spekuliert Anno Saul in dieser stimmungsvollen Adaption des Romans „Die Damalstür“ von Akif Pirinccis.

Schon daran, dass die düsteren Farbtöne und die bedrohliche Grundstimmung des Prologs auch in dieser Parallelwelt weiter vorherrschen, kann man erkennen, dass sie alles andere als eine schöne, neue Welt ist. Der Protagonist stolpert eher zufällig durch eine Tür und einen dunklen Gang in seine Nachbarschaft von vor genau fünf Jahren. So kann er diesmal seine Tochter vor dem damals geschehenen Ertrinken retten. Aus Panik tötet er sein Ich in dieser Welt und lebt nun dessen Leben. Aber seine Tochter spürt, dass er nicht wirklich ihr Vater ist und bald wird deutlich, dass er nicht der einzige ist, der sich schuldig gemacht hat, um eine zweite Chance zu bekommen. Anno Saul, inszeniert diesen fantastischen Thriller mit viel Sinn für dramatische Effekte.

Es gelingt ihm, bis zum Schluss das Publikum durch immer neue Verwicklungen und Enthüllungen zu überraschen, und die Anleihen bei Filmen wie DIE DÄMONISCHEN und DIE FRAUEN VON STEPFORD werden stimmig weiterentwickelt. Das Symbol des blauen Schmetterlings weist darauf hin, dass sich die Filmemacher auch darüber bewusst sind, dass sie mit dem Motiv des Doppelgängers, der Todesmetaphorik und Blau als Farbe der Sehnsucht in der Tradition der deutschen Romantik stehen.

Der Däne Mads Mikkelsen ist als grübelnder, von Schuld geplagter Protagonist sehr eindrucksvoll und glaubwürdig – nur seine Synchronstimme irritiert eine wenig. Wohl auch, weil er als Einziger nicht synchron die Lippen bewegt. Aber dieser kleine Einwand kann den positiven Eindruck des Film kaum schmälern. Ein Genrefilm dieser Art gelingt im deutschen Kino nur selten.