Die fabelhafte Welt der Amélie

Kinostart: 16.08.01
2001
Filmplakat: Die fabelhafte Welt der Amélie

FBW-Pressetext

Ein zauberhafter, ein bezaubernder Film, eine romantische Ode an die Liebe und an Paris, die leicht und beschwingt, poetisch und märchenhaft den Alltag beschreibt und ihn zugleich vergessen läßt.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Komödie; Romanze
Regie:Jean-Pierre Jeunet
Darsteller:Audrey Tautou; Mathieu Kassovitz; Rufus
Drehbuch:Jean-Pierre Jeunet; Guillaume Laurent
Länge:123 Minuten
Kinostart:16.08.2001
Verleih:Prokino Filmverleih
Produktion: Victoires Productions/Tapioca Films/France 3 Cinéma, MMC Independent;
FSK:6

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Die Welt, ein Wunschkonzert. Lebensläufe mit fröhlichem Ausgang, Kino als Ort der Verzauberung und der Poesie, das ist heutzutage ein seltenes Erlebnis geworden. Nicht von ungefähr erinnert der ungewöhnliche Film “Die fabelhafte Welt der Amélie” an das Kino früherer Zeiten, knüpft an an René Clair und den unschuldig-frischen Wind, der einst durch die Kinosäle wehte. Ein zeitloser, fast nostalgischer Kern, ein unbedingter Glaube an das Gute in den Menschen und auf das Recht auf Glück befeuern diesen französischen, diesen europäischen Film und seine Hauptfigur, die fast unirdische und doch so normale Amélie.

Jean-Pierre Jeunet, dem Regisseur von “Delicatessen”, ist eine Kostbarkeit gelungen: eine anrührende Kinofigur zu erschaffen, wie es sie nicht alle Jahre zu bestaunen und zu erleben gibt. Altmodisch ist die Humanität, die den Film beseelt, modern, abwechslungsreich und visuell avanciert ist seine unglaublich liebevolle Erzählweise. Eine Schatzkammer öffnet sich für die Zuschauer. Ein geradezu sagenhafter Reichtum von Details, Lebensgeschichten, Lebensentwürfen, von skurrilen Marotten und befremdlichen Erlebnissen, von seltsamen Beziehungen und rätselhaften Verhaltensweisen wird aufgeblättert. Da gibt es, nur zum Beispiel, das Album voller weggeworfener und zerrissener Paßfotos, da gibt es den Gartenzwerg, der eine Weltreise macht, da gibt es einen Liebesbrief, der nach 40 Jahren gerade zur rechten Zeit kommt. Da gibt es einen alten Maler, der seit 20 Jahren das immergleiche Renoir-Bild kopiert und immer noch nicht alle Blicke enträtselt hat. Da knipst ein alter Kinoplatzanweiser nachts heimlich Löcher in Lorbeersträuche, da wachsen Menschen über sich hinaus, da wird gekuppelt und am Glück gedreht, da finden sich Herzen. Und da finden sich wunderbare Dialoge und wunderbare Sätze, etwa der: “Das Glück ist wie die Tour de France. Man wartet so lange, und dann rast es vorbei.”

Enorm vielfältig und farbenreich sind Ausstattung und Bildgestaltung, die Musik ist von höchster Subtilität. Am filmkünstlerischen Rang dieses Films besteht kein Zweifel, darüber hinaus versprüht er Charme und Herzensgröße. Ein märchenhaftes Erlebnis, mit einem Dornröschen im Mittelpunkt. Zum guten Ende wird es wachgeküßt...